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Viele Tote bei Anschlag auf Schiiten

22. November 2012

Die Serie von Terroranschlägen auf Schiiten in Pakistan reißt nicht ab: Ein Selbstmordattentäter griff in Rawalpindi eine Prozession der muslimischen Glaubensgruppe an und riss 23 Menschen mit in den Tod.

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Schauplatz des Selbstmordanschlags auf Schiiten in Pakistan (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Zudem seien mehr als 60 Menschen bei dem Anschlag verletzt worden, unter ihnen mehrere Kinder, teilte die Polizei mit. Zu dem Selbstmordattentat bekannten sich die pakistanischen Taliban. Die Schiiten beleidigten den Propheten Mohammed, sagte ein Vertreter der radikal-islamischen Organisation der Nachrichtenagentur AFP. Die Taliban gehören überwiegend zur Glaubensrichtung der Sunniten.

Ein hochrangiger Polizeivertreter teilte mit, Sicherheitskräfte hätten den Attentäter von Rawalpindi durchsuchen wollen, als dieser sich der schiitischen Prozession anschließen wollte. Der Täter sei aber an den Polizisten vorbeigerannt und habe seinen Sprengstoff zur Explosion gebracht, als die Gläubigen gerade eine schiitische Gebetsstätte verlassen hätten. Zudem habe er auch Granaten bei sich getragen, von denen mehrere explodiert seien. Die Kombination aus Sprengstoff und Granaten habe vermutlich zu der hohen Zahl von Opfern geführt, sagte der Polizeibeamte Hasseb Shah.

Selbstmordanschlag in Pakistan # 22.11.2012 08 Uhr # Journal Deutsch

Am Mittwoch (21.11.2012) waren bei einem Bombenanschlag auf eine schiitische Moschee in der Hafenstadt Karachi mindestens zwei Menschen getötet worden. Insgesamt gab es in Pakistan am Mittwoch nach Angaben der Polizei mindestens fünf Anschläge mit mindestens 35 Toten. Die Taliban bekannten sich zu vier der Terrorattacken.

Der schiitischen Glaubensrichtung des Islam gehören etwa 20 Prozent der mehr als 180 Millionen  Pakistaner an. Die Minderheit begeht derzeit den Trauermonat Muharram, der am Sonntag mit dem Trauerfest Aschura endet. Die Schiiten gedenken dann des Todes von Imam Hussein, den sie als legitimen Nachfolger seines Großvaters, des Propheten Mohammed, betrachten. Hussein wurde im Jahre 680 in der Schlacht von Kerbela im heutigen Irak getötet. Das Ereignis markiert die endgültige Trennung von Schiiten und Sunniten im Islam.

wl/uh (dapd, afp, dpa)