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Viele Tote bei Bootsunglück befürchtet

28. August 2015

Die Flüchtlingsdramen im Mittelmeer reißen nicht ab: Bei dem Untergang eines Schiffs vor der libyschen Küste starben erneut zahlreiche Menschen. An Bord sollen Hunderte Flüchtlinge gewesen sein.

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In der libyschen Stadt Suwara werden die Leichensäcke aufbewahrt (Foto: Reuters/H. Amara)
In der libyschen Stadt Suwara werden die Leichensäcke aufbewahrtBild: Reuters/H. Amara

Nach Angaben der libyschen Küstenwache, kenterte das Schiff vor der Hafenstadt Suwara rund 160 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis. Ein Vertreter der Organisation Roter Halbmond erklärte, 82 Leichen seien an Land gespült worden. Rund 100 Menschen würden weiterhin vermisst.

400 Menschen an Bord des sinkenden Schiffes

Etwa 200 Menschen seien gerettet worden, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Sprecher der libyschen Küstenwache. Demnach waren insgesamt etwa 400 Flüchtlinge an Bord. Die meisten von ihnen stammten aus afrikanischen Ländern, hieß es weiter. Die genauen Zahlen lassen sich indes kaum ermitteln.

Derzeit versuchen täglich Hunderte Menschen von Afrika nach Europa zu gelangen. Schätzungen zufolge starben in diesem Jahr bereits 2500 Flüchtlinge bei der gefährlichen Überfahrt. Nach Angaben der italienischen Küstenwache wurden allein am Donnerstag rund 1400 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer vor der libyschen Küste gerettet, erst am Mittwoch hatten Schiffe etwa 3000 Menschen gerettet.

570 Flüchtlinge landen in Palermo

In Palermo auf Sizilien kam unterdessen das schwedische Schiff "Poseidon" an. Die "Poseidon" hatte vor der Küste Libyens am Mittwoch ein Flüchtlingsboot aus Seenot befreit und mehr als 570 Flüchtlinge gerettet. Allerdings hatte die schwedische Hilfsmannschaft die Leichen von 52 weiteren Flüchtlingen entdeckt, die bei der Überfahrt nach Europa im Frachtraum des Boots gestorben waren. Die Staatsanwaltschaft von Palermo leitete Ermittlungen ein.

cw/gmf (afp, rtr)