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Vinyl unterm Weihnachtsbaum

23. Dezember 2015

Die Renaissance der Schallplatte ist nicht mehr aufzuhalten. Aktuelle Zahlen belegen: In Deutschland steigt die Nachfrage rasant. Vor allem zu Weihnachten ist das "schwarze Gold" ein kommerzieller Erfolg.

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Symbolbild Schallplatte Verkaufserfolg von Vinyl (Foto: Getty)
Bild: Getty Images/M. Cardy

Vintagefieber zum Jahresende: In einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes für Musikindustrie gab jeder vierte Befragte an, sich über eine Schallplatte als Weihnachtsgeschenk zu freuen. Dieses Phänomen bestätigen auch die Verkaufstrends des Onlinehändlers Amazon. Schallplatten und Plattenspieler seien im diesjährigen Weihnachtsgeschäft ein Verkaufsschlager, sagte eine Amazon-Sprecherin gegenüber der dpa.

Deutsche kaufen so viele Platten wie seit über 20 Jahren nicht mehr

Dem Erfolg von Vinyl in der Weihnachtszeit ging ein mehrmonatiger kommerzieller Siegeszug voraus. Nach Angaben des Bundesverbandes Musikindustrie sei der Marktanteil von Schallplatten mit 3,1, Prozent - verglichen mit anderen Tonträgern wie etwa der CD - zwar noch relativ bescheiden, doch das Wachstum sei enorm. 2014 wurden in Deutschland 1,8 Millionen Schallplatten gekauft, so viele wie seit 1992 nicht mehr.

Eine Erklärung für die rasant steigende Nachfrage hat Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes, noch nicht. "Was genau die Initialzündung für diesen Boom war - ausgerechnet in einer Zeit, in der alle Zeichen auf Digitalmusik stehen, von der CD über den Download bis zum Streaming - kann man nur vermuten", sagt Drücke. Vielleicht sei es die Sehnsucht nach Entschleunigung in einer Welt, die immer schneller werde und in immer mehr Lebensbereichen digitalisiert sei.

Auch wenn die Ursache unklar ist, ein Ende des Trends zum Vinyl ist nicht in Sicht: 2015 gingen allein in den ersten zehn Monaten rund 1,4 Millionen Platten über den Ladentisch - etwa 25 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.

hk/suc (dpa, www.musikindustrie.de)