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Vom Ampelmännchen zum Ampelkasperl

14. Juli 2017

Dem Held der Augsburger Puppenkiste wird ein Denkmal gesetzt: Seit Freitag gestattet ein grüner Ampelkasperl in Augsburg die Straßenüberquerung. Eine von vielen Ampelmännchen-Metamorphosen in jüngerer Zeit.

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Deutschland | Ampel-Kasperl Augsburg
Bild: picture-alliance/dpa/S. Puchner

Die Stadtverwaltung von Augsburg weiht sie am Freitag feierlich ein: Die Kasperl-Ampel. Wie konnte es so weit kommen? Die Mainzelmännchen sind schuld, so viel ist sicher. Das ZDF-Maskottchen hat seit November 2016 eine eigene Ampel in Mainz. Dies hat den Augsburger Fernsehsender atv zur Kreation der weltweit ersten Kasperl-Ampel inspiriert.

Der Kasperl zählt neben Urmel aus dem Eis und Jim Knopf zu den populärsten Darstellern der Augsburger Puppenkiste. Der Star des schwäbischen Marionettentheaters sei mindestens genauso berühmt wie die Mainzelmännchen, befanden die Mitarbeiter des Regionalsenders und wurden tätig. Das Kasperl-Projekt bekam in der Bevölkerung viel Zustimmung, die Behörden prüften und genehmigten. 

Nun gibt es den Kasper - allerdings nur in Grün. Bei Rot erscheint auch in Zukunft weiterhin das herkömmliche, stehende Ampelmännchen. Dies sei aus Sicherheitsgründen selbst bei der Kasperl-Ampel nötig, betont die Stadtverwaltung.

Ein Trend zu neuen Ampelmännchen

Auch in anderen deutschen Städten sind individuelle Ampelmännchen zur Zeit ziemlich angesagt. So gibt es die Überlegung, in Bamberg eine Sams-Ampel zu installieren, weil der Kinderbuch-Autor und Sams-Schöpfer Paul Maar in der oberfränkischen Stadt lebt. In Stuttgart ist hingegen die Forderung nach einer Ampel mit den SWR-Figuren Äffle und Pferdle trotz einer Online-Petition mit mehreren tausend Unterstützern bislang am Widerstand der Kommune gescheitert. Die Stadt befürchtet, in Haftung genommen zu werden, falls ein Unfall passiert.

Auch politische Veranstaltungen machen sich die Ampelmännchen zunutze: Für die Christopher-Street-Day-Feiern am Wochenende rüstet die Stadt Frankfurt vorübergehend zehn Innenstadtampeln um: Bis Montag zeigen sie lesbische und schwule Paare, die sich an der Hand halten und über denen ein Herzchen schwebt.

jhi/nf (dpa/kna)