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Von der Leyen im gefährlichen Norden Malis

5. April 2016

Verteidigungsministerin von der Leyen schloss in Mali eine Beteiligung der Bundeswehr am Kampf gegen Terroristen aus. Stattdessen sollen die 230 deutschen Soldaten im gefährlichen Norden den Friedensprozess begleiten.

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Ursula von der Leyen in Mali Tieman Hubert Coulibaly (Foto: REUTERS/Michael Kappeler/Pool)
Bild: Reuters/M.Kappeler

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist zu einem Truppenbesuch im gefährlichen Norden Malis eingetroffen. Sie landete im Camp Castor in der Nähe von Gao, wo seit zwei Monaten deutsche Blauhelmsoldaten stationiert sind. Mehr als 200 Soldaten sind es dort inzwischen. Sie beteiligen sich an der UN-Mission Minusma mit Aufklärungsspezialisten, Drohnen und Spähpanzern. Anfang Juni soll die Truppe mit dann etwa 400 Soldaten voll einsatzfähig sein.

Dort sollen sie nicht im Kampf gegen den Terrorismus eingesetzt werden. Dafür seien die französischen Streitkräfte mit ihrer Operation "Barkhane" zuständig, sagte sie nach einem Treffen mit ihrem malischen Kollegen Tiéman Hubert Coulibaly in Bamako, der Hauptstadt des westafrikanischen Wüstenstaats. Die UN-Mission Minusma habe eine andere Aufgabe. Sie sollen den Friedensprozess begleiten, so von der Leyen. Minusma ist der gefährlichste aktuelle UN-Einsatz. Mehr als 70 UN-Soldaten kamen in den vergangenen drei Jahren bei Angriffen oder Anschlägen ums Leben.

Aufstand militanter Separatisten und Islamisten

Die Weiten der Sahara im Norden Malis sind seit Jahren ein Rückzugsgebiet für militante Separatisten und Islamisten. Der Norden des westafrikanischen Wüstenstaats war 2012 für einige Monate in die Hände teils von Rebellen gefallen. Als die Islamisten drohten, auch den Süden zu erobern, intervenierten französische Truppen im Januar 2013 auf Bitten der Regierung in Bamako mit der "Operation Serval" und schlugen den Aufstand rasch nieder. Gao mit seinen etwa 100.000 Einwohnern war damals vorübergehend Hauptstadt des Rebellenstaates Azawad. Islamistische Gruppierungen wie Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI) terrorisieren die Gegend bis heute.

Aber auch der Süden des Landes, in dem die Hauptstadt Bamako liegt, ist vor Anschlägen nicht sicher. Die sunnitische Terrororganisation AQMI ist zuletzt wieder erstarkt. Vor wenigen Monaten wurden bei Anschlägen auf Luxushotels in Bamako mehrere Menschen getötet. Anfang Januar entführten die Extremisten in der nordmalischen Stadt Timbuktu auch eine Schweizer Missionarin. Im März griffen mutmaßliche Islamisten eine Unterkunft der EU-Ausbildungsmission EUTM in Bamako an.

pab/ml (dpa, rtr)