Von Hütte zu Hütte - 150 Jahre Deutscher Alpenverein
Seit dem 9. Mai 1869 kümmert er sich um die Erschließung der Alpen durch Wege und Hütten. Der Deutsche Alpenverein (DAV) ist die größte Bergsteigervereinigung der Welt und setzt sich auch für den alpinen Naturschutz ein.
Münchner Haus, Zugspitze
Zu den 321 Hütten des DAV gehört das Münchner Haus auf dem höchsten Gipfel Deutschlands, der 2962 Meter hohen Zugspitze. Eröffnet wurde das Haus mit 36 Schlafplätzen 1897. Die meteorologische Station mit dem markanten Turm wurde drei Jahre später eingeweiht.
Olpererhütte, Zillertaler Alpen
Noch älter ist die 1881 erbaute Olpererhütte in den Zillertaler Alpen. Sie hatte ursprünglich nur 16 einfache Lager auf dem Dachboden. Die Bergsteiger mussten Feuerholz und Lebensmittel mitbringen. Mehrmals umgebaut und erweitert, wurde sie 2006 abgerissen.
Olpererhütte, Zillertaler Alpen
Die neue Olpererhütte wurde 2007 eröffnet und bietet mittlerweile 60 Schlafplätze. Für Verpflegung sorgt eine Gastronomie, aber den Müll müssen die Wanderer wieder mitnehmen. Für eine Gipfeltour zum namensgebenden, 3476 Meter hohen Olperer braucht man etwa vier Stunden.
Brandenburger Haus, Ötztal
Die meisten DAV-Hütten befinden sich in den österreichischen Alpen. Unter ihnen ist das Brandenburger Haus auf 3277 Metern die höchstgelegene Schutzhütte. Wer hierhin will, sollte hochalpine Erfahrung haben. Auf einer Felseninsel gelegen, kommt man nur über spaltenreiche Gletscher mit entsprechender Ausrüstung sicher ans Ziel.
Hindelanger Klettersteig, Allgäu
Der Deutsche Alpenverein besteht aus vielen regionalen Vereinen, die sich selbstständig um eigene Hütten und Wege kümmern. Der Hindelanger Klettersteig, ein berühmter, im Sommer oft überlaufener mittelschwerer Klettersteig, wurde in den 1970er Jahren von der Sektion Allgäu Immenstadt angelegt. Zuletzt wurde er 2003 saniert.
Gipfelweg zum Herzogstand, Bayern
Die Instandsetzung von Wanderwegen und Klettersteigen gehört zu den wichtigsten Aufgaben des DAV. Wie hier am Herzogstand, einem der Münchener Hausberge zwischen Kochelsee und Walchensee, begehen Mitarbeiter regelmäßig die Routen, um Erosionsschäden zu beseitigen und Sicherungen auszutauschen.
Waltenberger Haus, Allgäuer Alpen
Da der Naturschutz seit 1994 Teil der Satzung des DAV ist, werden seit Jahren auch keine zusätzlichen Hütten in den Alpen gebaut. Das größtenteils aus Holz fertiggestellte Waltenberger Haus hat 2017 ein 130 Jahre altes Steinhaus abgelöst. Es liegt auf 2084 Meter Höhe und ist eine Station auf dem Heilbronner Weg, einem der ältesten und bekanntesten Felsensteige der nördlichen Alpen.
Riedberger Horn, Allgäu
Auch am Riedberger Horn hat sich der DAV auf die Seite der Umweltschützer geschlagen. Nach anhaltenden Protesten stoppte die Bayerische Landesregierung ihre Pläne, den Schutz für das Gebiet aufzuheben und mit einer Skischaukel für den Wintersport attraktiver zu machen.
Klettergarten, Duisburg-Meiderich
Längst macht der Deutsche Alpenverein auch im flachen Land Angebote für Kletterfreunde. Der DAV betreibt deutschlandweit zahlreiche Kletterhallen und -gärten. Seit 1990 bietet die DAV-Sektion Duisburg einen Klettergarten auf dem Gelände eines stillgelegten Eisenhüttenwerk in Meiderich. Hier gibt es über 500 Routen zum Klettern und Bouldern in allen Schwierigkeitsgraden.
Alpines Museum, München
Wer sich für die 150 Jahre alte Geschichte des DAV interessiert, der kann sich im vereinseigenen Museum auf der Praterinsel in München einen Überblick verschaffen. Dort gibt es eine neue Ausstellung zum Jubiläum und einen Blick nach vorn. Das Jahr 2019 steht für die Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Italien unter dem Motto: Die Alpen sind schön. Noch. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen.