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Vulkanausbruch nahe Islands Hauptstadt

20. März 2021

Mitten in der Nacht spuckt der Fagradalsfjall Lavafontänen. Der kleine Inselstaat Island hat Erfahrung mit Vulkanausbrüchen. Wie wird es dieses Mal ausgehen?

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Island I Vulkanausbruch
Rot glühende Lavaströme erhellen den Nachthimmel über Island Bild: Hildur Hlín Jónsdóttir/AP/picture alliance

Nach zahlreichen Erdbeben in den vergangenen Tagen ist im Südwesten Islands der Vulkan Fagradalsfjall ausgebrochen. Die Oberfläche des Vulkans riss auf einer Länge von 500 Metern auf und Lavafontänen spritzten in die Höhe, wie der Meteorologische Dienst des Inselstaates mitteilte. Ein glühender Strom flüssigen Gesteins wälzte sich den Hang herab und erreichte eine Größe von etwa einem Quadratkilometer.

Der Fagradalsfjall liegt knapp 30 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavik entfernt. Anwohner wurden vom Zivil- und Katastrophenschutz angewiesen, ihre Häuser nicht zu verlassen und Fenster geschlossen zu halten. Der Schwefeldioxid-Gehalt in der Luft müsse noch ermittelt werden. Das farblose, aber stechend riechende Gas ist giftig und kann Atemnot und Entzündungen der Atemwege hervorrufen.

Island I Vulkanausbruch
Die heißen Lavaströme suchen sich ihren Weg Bild: Icelandic Meteorological Office/REUTERS

Der staatliche Flughafenbetreiber Isavia verhängte kein generelles Flugverbot, sondern nur eine Drohnen-Sperrzone im Umkreis von fünf Kilometern um den Vulkan. Der wichtigste Inselflughafen Keflavik, über den fast der gesamte internationale Luftverkehr läuft, wies zwar auf erhöhte Aschewerte in der Luft hin. Etwaige Flugabsagen seien aber Sache der Airlines, hieß es.

Die Region steht seit einigen Wochen unter verstärkter Beobachtung, nachdem Ende Februar ein Erdbeben der Stärke 5,7 in der Nähe des Bergs Keilir registriert worden war. Anschließend gab es zahlreiche weitere Beben, die aber weitgehend folgenlos blieben - alleine am Donnerstag waren es mehrere hundert.

Island I  Berg Keilir
Der Berg Keilir Bild: Cat Gundry-Beck/REUTERS

Der Ausbruch des Fagradalsfjalls weckt Erinnerungen an die folgenschwere Eruption des isländischen Vulkangletschers Eyjafjallajökull vor zehn Jahren. Die dabei entstandene kilometerhohe Aschewolke hatte im April 2010 den internationalen Flugverkehr einen Monat lang in Europa lahmgelegt. Mehr als 100.000 Flüge mussten damals gestrichen werden, gut zehn Millionen Reisende saßen zum Teil tagelang auf Airports fest.

se/wa (dpa, rtr, afp, ap)