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VW baut vollelektrisches SUV

20. August 2020

VW investiert Milliarden in den Ausbau der Elektroflotte. Nach dem etwas holprigen Start des Mittelklasse-E-Autos ID.3 läuft nun die Fertigung des SUV ID.4 an. Auch für die Beschäftigten in den Werken ändert sich vieles.

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Deutschland Dresden | Fahrzeugpräsentation | Volkswagen Dresden
Bild: picture-alliance/dpa/S. Kahnert

Volkswagen hat im Werk Zwickau mit dem Bau des zweiten Modells seiner neuen Elektro-Serie begonnen. Das SUV ID.4 ergänzt das Mittelklasse-Auto ID.3, das ebenfalls an dem sächsischen Standort produziert wird. Beide machen den Auftakt zu einer Reihe vollelektrischer Wagen, die die Grundlage weiterer Konzernfahrzeuge in den kommenden Jahren bilden. Insgesamt steckt VW bis 2024 etwa 33 Milliarden Euro in E-Mobilität, ein Drittel davon bei der Kernmarke.

Ende September soll der kompakte Stadtgeländewagen der Öffentlichkeit vorgestellt werden, wie der Autohersteller am Donnerstag ankündigte. Volkswagen gibt für den ID.4 eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern an. Das Unternehmen will das Modell in China und später auch in den USA bauen und verkaufen. In Europa, so der Konzern, soll das Auto vorläufig "noch nicht zum Verkauf angeboten" werden.

Umschulungen und Weiterbildung

Das E-SUV basiert wie der ID.3 auf dem Modularen Elektro-Baukasten. Die Plattform soll einheitliche Technik für verschiedene Modelle liefern und durch die Verwendung gleicher Teile in großen Produktionsmengen zudem Kosten sparen. Das Zwickauer Werk wird mit Investitionen von 1,2 Milliarden Euro bis zum Ende dieses Jahres auf ausschließliche Fertigung von E-Autos umgestellt - bisher war hier etwa auch der Golf Variant hergestellt worden. Viele Beschäftigte wurden umgeschult und bildeten sich fort.

4. November 2019: Volkswagen startet die Produktion des Elektroautos ID.3
Seit Anfang November 2019 baut VW in Zwickau (Sachsen) den vollelektrischen ID.3 Bild: Reuters/M. Rietschel

VW zielt auf CO2-Neutralität

Zwickau spielt für den Systemwechsel bei VW in Richtung E-Mobilität eine Schlüsselrolle: Erstmals wird eine große Autofabrik komplett auf die Elektromobilität umgerüstet. Alle Umbauten werden plangemäß dieses Jahres abgeschlossen sein. Im ersten vollelektrischen Produktionsjahr 2021 werden dann auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) rund 300.000 E-Autos in Zwickau vom Band laufen.

Der Standort, so der Konzern in einer Pressemitteilung, werde damit zum größten und leistungsfähigsten E-Auto-Werk Europas und übernehme eine Vorreiterrolle bei der Transformation des weltweiten Produktionsnetzwerks von Volkswagen. Auch international liefen die Vorbereitungen zum Anlauf des E-SUV auf Hochtouren. Im chinesischen Werk Anting habe die Vorproduktion bereits begonnen, der Standort Chattanooga starte die Produktion des ID.4 in 2022.

Die sächsische Fabrik ist so etwas wie die Keimzelle der reinen Elektro-Produktion. Nach und nach kommen weitere Volkswagen-Werke dazu, von 2022 an zum Beispiel Emden und Hannover. Auch in den USA (Chattanooga) und in China (Anting) ist eine Fertigung etwa des ID.4 geplant. Die CO2-Bilanz der neuen E-Modelle soll neutral ausfallen.

Wo der Chef selbst testet

Im November 2019 hatte VW in Zwickau den Bau des ID.3 gestartet. Ab 2021 soll er zusätzlich aus der "Gläsernen Manufaktur" in Dresden kommen, dem früheren Produktionsort der Oberklasse-Limousine Phaeton. Nach Verzögerungen bei der Software-Ausstattung will der Konzern die ersten ID.3-Exemplare nach jüngsten Aussagen von Vertriebschef Jürgen Stackmann ab dem 14. September ausliefern.

Im Juni hatte es geheißen, die Autos würden noch nicht den kompletten Funktionsumfang besitzen. Wegen der Komplexität der IT erhielten die Kunden deshalb einige nachträgliche Updates. Konzernchef Herbert Diess hatte den ID.3 während seines Urlaubs selbst getestet, er war mit dem Auto kürzlich zwei Wochen lang in Norditalien unterwegs.

dk/hb (dpa, Volkswagen)