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Shitstorm für VW nach rassistischem Werbespot

20. Mai 2020

Aufregung im Netz um einen Instagram-Werbespot von Volkswagen für den neuen Golf. Viele Nutzer finden den Spot geschmacklos, der Autobauer versucht eine Entschuldigung.

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VW Golf 8
Bild: Imago Images/J. Huebner

Nach heftiger Kritik an einem auf Instagram geposteten Werbespot für den neuen Golf hat sich Volkswagen für das Video entschuldigt. Die kurze Sequenz, die starke Reaktionen in den sozialen Netzwerken auslöste, zeigt einen schwarzen Mann, der von einer riesigen weißen Hand durchs Bild geschoben und anschließend in den Eingang eines Hauses geschnippt wird.

"Ganz ohne Frage: Das Video ist falsch und geschmacklos", erklärte das Unternehmen dazu am Mittwoch in Wolfsburg. Dass der Clip bei vielen Beobachtern zu Empörung und Wut führe, könne man verstehen. "Wir distanzieren uns davon und entschuldigen uns dafür. Wir werden aufklären, wie das passieren konnte - und Konsequenzen daraus ziehen." Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte: "Ich schäme mich für diesen Spot. Da spreche ich sicherlich für die ganze Belegschaft."

Der Autobauer Daimler erlebte vor zwei Jahren ein ähnliches Desaster, als die Schwaben ein Dalai-Lama-Zitat in ihrer Werbung verwendeten und nach Kritik aus Peking einknickten. 

VW distanziert sich 

Für einen Moment war gegen Ende des Werbefilms für das neue Golf-Modell auch eine Buchstabenfolge zu sehen, deren Einblendung das Wort 'Neger' nahelegte. "Schon vor dem Hintergrund unserer eigenen Unternehmensgeschichte positioniert sich Volkswagen gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung", erklärten die Wolfsburger. Auch bei Twitter war der Clip zu sehen gewesen, wurde aber mittlerweile gelöscht.

Eine erste Entschuldigung war zuvor auf Instagram verbreitet worden. "Wie ihr euch vorstellen könnt, sind wir überrascht und schockiert, dass unsere Instagram-Story derart missverstanden werden kann", schrieb VW dort zunächst. Dies war stellenweise nochmals auf Kritik gestoßen. Ein Nutzer schrieb: "Alles also nur eingebildet und ein Missverständnis? Sorry, aber den Rassismus bilden wir uns nicht ein."

VW präzisierte daraufhin seine Entschuldigung. Das Unternehmen betonte außerdem: "Viele Initiativen im Unternehmen und in unserer weltweiten Belegschaft fördern Vielfalt, Integration und eine vorurteilsfreie Zusammenarbeit."

Osterloh sprach von einem "widerlichen" Clip. Die Mitarbeitervertretung verlange nun eine vollständige Aufklärung darüber, wer für die Insta-Story verantwortlich ist. "Unsere Belegschaft lebt Vielfalt und engagiert sich in so vielen Formen gegen Rassismus." Er nannte die Internationale Woche gegen Rassismus bei VW als Beispiele. Das Unternehmen ist auch in der Ausbildung von Flüchtlingen aktiv. "Der Vorfall muss jetzt restlos aufgeklärt werden", sagte Osterloh. "Der Betriebsrat wird nicht zulassen, dass die Verantwortung für diesen Vorfall dauerhaft vom Top-Management nach unten abgeschoben wird."

Der neue Golf, für den in dem Spot geworben wird, darf derzeit nicht ausgeliefert werden, weil es Probleme mit dem elektronischen Notrufassistenten eCall gibt.   

hb/dk (dpa)