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Millionenstrafe für VW in Australien

20. Dezember 2019

In den USA musste VW wegen des Dieselbetrugs bereits mehrere Milliarden Euro zahlen. Die Strafen eines australischen Gerichts fallen dagegen vergleichsweise niedrig aus, stellen aber trotzdem einen Rekordwert dar.

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VW Symbolbild Australien VW Bus Outback
Bild: picture-alliance/dpa/Paul Mayall

Ein Gericht in Australien hat Volkswagen im Abgaskandal zu Strafen von umgerechnet rund 77,5 Millionen Euro (125 Millionen australische Dollar) verurteilt. Der deutsche Autobauer habe gegen das Verbrauchergesetz des Landes verstoßen, hieß es zur Begründung. Nach Angaben der Verbraucherschutzbehörde ACCC handelt es sich um die bislang höchste Gerichtsstrafe für einen solchen Verstoß in Australien.

Volkswagen teilte mit, das Unternehmen werde in den kommenden Wochen prüfen, ob es die Entscheidung des Gerichts anfechten wird. Eine mit der Verbraucherschutzbehörde zunächst erzielte Einigung auf eine Strafe von 75 Millionen australischen Dollar sei angemessen gewesen. Das Gericht sei von diesem Betrag abgewichen. Eine von der ACCC gegen Audi eingereichte Klage sei dagegen vom Gericht abgewiesen worden.

Die australische Verbraucherschutzbehörde hatte Volkswagen im September 2016 verklagt. VW-Kunden seien betrogen worden, weil das deutsche Unternehmen in Australien mehr als 57.000 Fahrzeuge mit der Behauptung verkauft habe, sie seien umweltfreundlich und verursachten nur niedrige Emissionen, hieß es damals. Im März 2017 folgte dann die Klage gegen die Tochter Audi.

Vergleich zwischen VW und Sammelklägern

Unabhängig von diesem Rechtsstreit hatte sich Volkswagen dieses Jahr bereits mit Sammelklägern in Australien grundsätzlich auf einen Vergleich geeinigt. Die 100.000 vom Dieselskandal betroffenen australischen Kunden könnten im Schnitt bei Teilnahme aller Fahrzeuge mit einer Zahlung von 1400 australischen Dollar (870 Euro) rechnen, hatte der Konzern im September mitgeteilt.

VW hatte im September 2015 auf Druck von US-Umweltbehörden eingeräumt, in großem Stil bei Abgastests betrogen zu haben. Durch sogenannte Abschalteinrichtungen wurden die Stickoxid-Messwerte auf dem Prüfstand nach unten frisiert. Weltweit betraf die Affäre laut damaligen Unternehmensangaben rund elf Millionen Dieselautos. Wegen des Skandals hat der Konzern bereits mehr als 30 Milliarden Euro an Rechtskosten verbucht.

bri/hk (dpa, rtr)