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VW stoppt Verkauf manipulierter Neuwagen

21. Oktober 2015

Volkswagen hat seine Händler in der EU angewiesen, keine Fahrzeuge mit Manipulations-Software mehr zu verkaufen. Die Zahl der betroffenen Fahrzeuge sei "begrenzt".

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Symbolbild VW Motor
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

"Wir haben als Konsequenz aus dem KBA-Beschluss den Verkauf von noch im Lager befindlichen Neufahrzeugen gestoppt", sagte ein VW-Sprecher am Mittwoch in Wolfsburg. Der Konzern habe die Händler in einem Schreiben über den Schritt informiert.

Der Verkaufsstopp in EU-Ländern gelte für Neuwagen, die bereits beim Händler stehen, erklärte der Sprecher. Es handle sich dabei um eine "sehr begrenzte Anzahl an Fahrzeugen", denn viele neue Dieselwagen erfüllten die Abgasnorm Euro-6 und seien von den Manipulationen nicht betroffen. "In Einzelfällen" könne es aber passieren, dass Kunden schon bestellte Fahrzeuge deshalb nicht ausgeliefert bekommen.

Nachrüstung erforderlich

In einzelnen Ländern war der Verkauf von betroffenen Dieselautos bereits eingestellt worden. Es handelt sich um Diesel-Fahrzeuge mit Euro-5-Motor (EA 189), deren Abgaswerte manipuliert sind. Die Wagen würden nachgerüstet und sollten nach der Genehmigung durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verkauft werden, sagte der Sprecher.

Als erstes hatte das Branchenblatt "Automobilwoche" darüber berichtet. Die Flensburger Zulassungsbehörde hatte als Konsequenz aus dem Abgasskandal vor Kurzem den Rückruf von 2,4 Millionen VW-Fahrzeugen in Deutschland angeordnet. Europaweit werden 8,5 Fahrzeuge in die Werkstätten gerufen. Der Massenrückruf soll Anfang nächsten Jahres starten.

Bis November muss Volkswagen die technischen Lösungen für die Fahrzeuge dem KBA erläutern. Konkret heißt das, dass die eingebaute Software entfernt werden muss, mit der die Fahrzeuge erkennen konnten, wann sie auf einem Abgas-Prüfstand stehen. Entsprechend reduzierte der Motor dann den Stickoxid-Ausstoß. Dies war zunächst in den USA aufgefallen. Dem Wolfsburger Autobauer drohen hohe Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen.

bea/ (dpa, reuters)