Waldbrände: Texas ruft Notstand aus
Windig, trocken und viel zu warm für die Jahreszeit: In den USA wüten schwere Waldbrände. Texas hat den Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungen angeordnet. Und die Lage könnte sich noch verschlimmern.
Kampf gegen die Flammen
Mehrere Waldbrände halten die Feuerwehr in den US-Bundesstaaten Texas und Oklahoma in Atem und bedrohen die Menschen vor Ort: Texas` Gouverneur Greg Abbott rief am Dienstag (Ortszeit) für 60 Gemeinden den Katastrophenfall aus, damit die Hilfe besser zentral koordiniert werden kann.
Flächenbrand
Die Flammen breiten sich rasch aus, sie werden durch starke Winde angefacht. Ungewöhnlich hohe Temperaturen und Trockenheit begünstigen die Brände zusätzlich. Abbott erwartet, dass sich das Wetter in der Region in den kommenden Tagen nicht bessern wird. "Diese Bedingungen könnten dazu führen, dass diese Waldbrände größer und gefährlicher werden", so der Gouverneur in einer Presseerklärung.
Verbrannte Erde
Das Feuer hat texanischen Behörden zufolge bereits rund 1500 Quadratkilometer Land verbrannt - eine Fläche etwa doppelt so groß wie Hamburg. Rund 4000 Haushalte in der Region seien ohne Strom, meldete Poweroutage.com am Mittwochmorgen. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht. Abbott forderte die Bevölkerung auf, jegliche Aktivitäten einzuschränken, die Funken erzeugen könnten.
Nuklearanlage evakuiert
Auch eine nukleare Einrichtung ist von den Waldbränden bedroht: In der Pantex-Anlage, die sich rund 50 Kilometer östlich der texanischen Stadt Amarillo befindet, werden US-Atomwaffen demontiert. Aufgrund der näher rückenden Flammen wurde die Anlage am Dienstag abgeschaltet und alle Mitarbeitenden evakuiert. Mittwochmorgen konnte Pantex die Arbeit jedoch bereits wieder aufnehmen.
Vom Feuer bedroht
Im Nachbarstaat Oklahoma wüten die Flammen ebenfalls: Die lokalen Behörden riefen auch hier Betroffene aus den Gemeinden Ellis und Roger Mills auf, ihre Häuser zu verlassen. Und auch andernorts in den Great Plains brennt die Grassteppe, unter anderem in Nebraska und Kansas. Zahlreiche Menschen verloren ihre Häuser.
Bäume im weißen Aschekleid
Die texanische Kleinstadt Canadian an der Grenze zu Oklahoma ist besonders von den Flammen bedroht. "Es sieht aus wie der Weltuntergang. Alle Bäume sind mit weißer Asche bedeckt", sagte eine Ladenbesitzerin aus der Stadt dem Sender CNN.
Kein Entkommen
Patienten des örtlichen Krankenhauses wurden in Sicherheit gebracht. Auch für die 2000 Einwohner Canadians war am Dienstag eine Evakuierung angeordnet worden - doch wegen der Brände waren Straßen gesperrt und die Behörden rieten den Menschen schließlich per Facebook, in der Stadt auszuharren.
Hohe Temperaturen begünstigen die Feuer
Flammen lodern in der Nähe von Shattuck in Oklahoma. US-Medien berichteten über ungewöhnlich hohe Temperaturen in der Region. In der vergangenen Woche herrschten dort nach Angaben der "Washington Post" Höchstwerte von deutlich über 25 Grad Celsius. Üblich sind zu dieser Jahreszeit nur rund 15 Grad.