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BVB suspendiert Dembélé - vorläufig

Calle Kops sid, dpa
11. August 2017

Das Transfertheater um Ousmane Dembélé hat einen neuen Akt: Erst fehlt der Franzose beim Training und wird suspendiert. Dann lehnt der BVB ein Angebot des FC Barcelona ab - und öffnet Raum für neue Spekulationen.

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Dortmunds Ousmane Dembele (l.) und Benedikt Höwedes (r.) von Schalke gestikulieren (Foto: picture-alliance/dpa/B. Thissen)
Bild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

Dicke Luft beim BVB: Jungstar Ousmane Dembélé will seinen Millionen-Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Barcelona offenbar mit einem Streik provozieren. Der 20-Jährige erschien am Donnerstag nicht zum Training und wurde daraufhin vorläufig vom Verein suspendiert. Zeitgleich bestätigten die Westfalen Gespräche mit Barca, diese hätten jedoch zu keinem Ergebnis geführt.

Ob Dembélés Streik eine direkte Reaktion auf den Abbruch der Verhandlungen war, blieb zunächst offen. Die Antwort des BVB war jedenfalls eindeutig. Der Franzose habe sich "offenbar bewusst zu diesem Schritt entschieden", sagte Sportdirektor Michael Zorc über das unentschuldigte Fehlen. Dembélé sei "bis nach dem Pokalspiel am Wochenende vom Trainings- und Spiel-Betrieb suspendiert". Die "Bild" berichtete zudem von einer "saftigen Geldstrafe", die nach Informationen der Zeitung im "unteren sechsstelligen Bereich" liegt. Ein Weggang von Dembélé ist nach wie vor aber möglich, machte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke klar. "Wenn einer 500 Millionen bietet, kriegt er jeden Spieler", sagte Watzke den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Ein Thema ist nie durch, bis die Transferperiode zu Ende ist." Das Wechsel-Theater dürfte also weiter gehen.

Dembélés Eigentor

Einen Gefallen wird sich Dembélé mit seinem harten Kurs kaum getan haben, zumal der Wechsel nach Barcelona zunächst geplatzt ist. Barca habe "ein Angebot unterbreitet, welches nicht dem außerordentlichen fußballerischen und sonstigen Stellenwert des Spielers und auch nicht der derzeitigen wirtschaftlichen Marktsituation des europäischen Transfermarktes entsprach", teilte der BVB mit. Die gewünschte Ablösesumme des BVB für Dembélé soll zwischen 120 und 150 Millionen Euro liegen.

Ein neues Angebot liege derzeit nicht vor, ließen die Dortmunder verlauten. Spanische Medien gehen derweil davon aus, dass der Transfer nur "eine Frage von Stunden" ist, wie die in Barcelona erscheinende Zeitung "Sport" am Freitag schrieb. Nach Angaben des Blattes hatte Barcelona dem BVB bereits eine Ablösesumme von 90 Millionen Euro plus Boni in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro für Dembélé geboten.

Dembeles Verhaltensmuster

Ousmane Dembele im Trikot von Stade Rennes (Foto: picture-alliance/AFP/F. Fife)
Dembele wollte schon Stade Rennes zeigen wo es lang gehtBild: picture-alliance/AFP/F. Fife

Ganz überraschend kommt Dembélés Reaktion indes nicht. Das Toptalent war schon 2015 in Rennes nach dem gescheiterten Wechsel zu RB Salzburg mit einem ähnlichen Verhalten aufgefallen. "Er wollte nicht mehr trainieren. Am 31. August schickte er eine SMS: 'Ich gehe nach Senegal, ich bin mit dem Fußball fertig, ihr kotzt mich an'," erzählte Mikaël Silvestre, Sportdirektor in Rennes, damals der L'Equipe.

Begonnen hatte der Donnerstag am Borsigplatz mit ratlosen Gesichtern. Trainer Peter Bosz hatte zunächst vergeblich versucht, Kontakt zum 20-Jährigen aufzunehmen. Später klärte sich das Dembélés Fernbleiben vom Training auf. In den letzten Tagen hatte sich der Transferpoker um Dembélé immer weiter zugespitzt. Barcelona sucht einen Ersatz für den brasilianischen Superstar Neymar, der für 222 Millionen Euro Ablöse zu Paris St. Germain gewechselt war.

ck/jw (sid, dpa)