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PolitikDänemark

Wegen Koranverbrennungen: Dänemark verstärkt Grenzkontrollen

4. August 2023

Als Reaktion auf "aktuelle Bedrohungen" nach jüngsten Koranverbrennungen wollen die Dänen genauer wissen, wer ins Land kommt. Hintergrund sind Warnungen des Inlandsgeheimdienstes.

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Vor dem dänisch-deutschen Grenzübergang bei Padborg in der Nähe von Flensburg fahren ein paar Autos vor.
Die Bedrohungslage ist in Dänemark wegen der jüngsten Koranverbrennungen zuletzt angestiegen. Dänemark erhöht deswegen seine Grenzkontrollen bis zum 10. August. (Archivbild)Bild: Morris MacMatzen/Getty Images

Nach Schweden verstärkt auch Dänemark nach mehreren Koranverbrennungen seine Grenzkontrollen. Die Sicherheitslage habe sich geändert, teilte das dänische Justizministerium mit. Es sei daher notwendig, Einreisende stärker zu kontrollieren, "um auf die spezifischen und aktuellen Bedrohungen zu reagieren". Dies gelte zunächst bis zum 10. August.

Die stichprobenartigen Kontrollen würden nicht nur an der dänisch-schwedischen, sondern auch an der dänisch-deutschen Grenze verschärft, bestätigte die Polizei im Süden der Region Jütland dem dänischen Rundfunk. Die Polizeibezirke Südseeland und Lolland-Falster teilten zudem mit, dass an den Fährhäfen Rødbyhavn und Gedser stärker kontrolliert werde. Die Einreise werde daher möglicherweise fünf bis zehn Minuten länger dauern. In den Häfen kommen Fähren aus Puttgarden auf Fehmarn beziehungsweise aus Rostock an.

"Verändertes Gefahrenbild"

Grundlage für die verschärften Grenzkontrollen sind nach Angaben des Ministeriums Empfehlungen des Inlandsgeheimdienstes PET. Die Koranverbrennungen hätten das aktuelle Gefahrenbild verändert. Es sei derzeit nötig, den Blick stärker darauf zu richten, wer ins Land gelange.

Koranverbrennungen in Schweden und Dänemark hatten zuletzt wütende Proteste in muslimisch geprägten Staaten ausgelöst und zu diplomatischen Verwicklungen geführt. Die Aktionen werden von kleinen Gruppen durchgeführt, die damit Muslime provozieren wollen. Mehrere Protagonisten wuchsen selbst in muslimisch geprägten Ländern auf, ehe sie ins europäische Exil gingen.

In Dänemark wie in Schweden ist auch scharfe Religionskritik von der Meinungsfreiheit gedeckt. Als Reaktion auf die jüngsten Ereignisse prüfen die Regierungen allerdings derzeit, inwieweit solche Aktionen in bestimmten Fällen rechtlich untersagt werden können.

jj/se (dpa, rtr)

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