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Wegen Rassismus: Tesla zu Millionenstrafe verurteilt

4. April 2023

Hakenkreuze und rassistische Kommentare - dem Afroamerikaner Owen Diaz wurde nun von einem Gericht in Kalifornien Schadensersatz zugesprochen.

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Blick auf den Parkplatz und das Tesla-Werk in Fremont in Kalifornien
Tesla-Werk in Fremont in KalifornienBild: Ben Margot/AP/picture alliance

Ein Gericht in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien hat Tesla wegen nicht unterbundener rassistischer Belästigungen in seinem Werk zu einer Strafe von fast 3,2 Millionen Dollar (2,9 Millionen Euro) verurteilt. Die Geschworenen begründeten den Schadensersatz mit seelischer Grausamkeit, wie aus dem Urteil vom Montag hervorgeht.  

Das Urteil im Wiederaufnahmeverfahren stellte eine Art Sieg für Tesla dar. 2021 war das Unternehmen von Geschworenen zur Zahlung von 137 Millionen Dollar (125 Millionen Euro) an den Afroamerikaner Owen Diaz verurteilt worden. Ein Richter reduzierte später den Betrag entsprechend den gesetzlichen Vorgaben auf 15 Millionen Dollar (13,7 Millionen Euro), aber Diaz lehnte den vom Richter vorgeschlagenen Schadensersatzbetrag zugunsten eines neuen Verfahrens ab.

"Szene aus der Jim-Crow-Ära"

Diaz war zwischen Juni 2015 und Juli 2016 als Fahrstuhlführer in der Fabrik des Elektrofahrzeugherstellers in Kalifornien tätig, wo er rassistischen Beschimpfungen und einem feindseligen Arbeitsumfeld ausgesetzt war, wie aus der Gerichtsakte hervorgeht.

In seiner 2017 eingereichten Klage sagte Diaz, afroamerikanische Angestellte in der Fabrik, in der auch sein Sohn arbeitete, seien regelmäßig rassistischen Beschimpfungen und abwertenden Bildern ausgesetzt. Statt eines modernen Arbeitsplatzes hätten die Kläger "eine Szene aus der Jim-Crow-Ära vorgefunden", heißt es in der Klage, die ursprünglich von Diaz, seinem Sohn und einem dritten ehemaligen Mitarbeiter eingereicht worden war.  

Die Klage von Diaz beschrieb weiter, wie Mitarbeiter im Tesla-Werk in Kalifornien ihm gegenüber regelmäßig rassistische Ausdrücke verwendeten. Sie schmierten Hakenkreuze, rassistische Karikaturen und Kommentare an die Wände in seinem Arbeitsbereich. Diaz erklärte, Tesla habe trotz Beschwerden bei den Vorgesetzten nichts gegen die regelmäßigen rassistischen Beschimpfungen unternommen. 

Unternehmen bestreitet Vorwürfe

Nach dem ursprünglichen Urteil spielte ein Vizepräsident der Personalabteilung von Tesla die in der Klage erhobenen Vorwürfe des rassistischen Missbrauchs herunter, räumte aber ein, Tesla sei "nicht perfekt" gewesen, als Diaz dort gearbeitet habe. Das Unternehmen ergänzte, die Bedingungen am Arbeitsplatz hätten sich seither verbessert.

USA Kalifornien | Tesla CEO Elon Musk ist im Gerichtssaal in San Francisco
Tesla-Chef Elon Musk sagte, er respektiere die Entscheidung des GerichtsBild: JUSTIN SULLIVAN/AFP/Getty Images

Tesla-Chef Elon Musk sagte, Diaz hätte keine Entschädigung erhalten, wenn bei der Wiederaufnahme des Verfahrens neue Beweise zugelassen worden wären. "Die Geschworenen haben mit den Informationen, die sie hatten, das Beste gemacht. Ich respektiere die Entscheidung," sagte Musk. Das Unternehmen teilte mit, es erlaube keine Diskriminierung am Arbeitsplatz und nehme Beschwerden von Arbeitnehmern ernst.

los/se (AFP, Reuters)