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Weihnachten: Bäume für Millionen

18. Dezember 2019

Zu Weihnachten gehört der Weihnachtsbaum, klar. Aber müssen es so viele sein? Allein nach Deutschland werden 2,6 Millionen Bäume gebracht. Und dann sind da noch die heimischen Tannen…

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Symbolbild Weihnachtsbaum mit Geschenken
Bild: picture-alliance/dpa/K. Hildenbrand

Es sind wirklich viele Tannen und Fichten, die ihre Existenz im Wohnzimmer beenden: Im letzten Jahr wurden rund 29,8 Millionen Weihnachtsbäume in deutschen Wohnungen aufgestellt. Damit steht der traditionelle Baum in drei von vier Haushalten in Deutschland; es gibt gut 41 Millionen Haushalte im Land.

Der deutsche Wald gibt aber gar nicht genug her für diesen Brauch. Im vergangenen Jahr wurden 2,6 Millionen Bäume zugekauft, meist aus Dänemark - Wert: immerhin 26 Millionen Euro. Insgesamt setzt die Weihnachtsgrün-Branche in Deutschland 500 bis 550 Millionen Euro in der (kurzen) Saison um.

Der erste Weihnachtsbaum überhaupt soll übrigens in Straßburg gesichtet worden sein, und das ist genau 414 Jahre her. Allerdings nimmt auch Riga für sich in Anspruch, der erste geschmückte Weihnachtsbaum sei hier schon 1510 auf einem öffentlichen Platz aufgestellt worden. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts zogen die Bäume, nun mit Kerzen geschmückt, in deutsche Wohnungen ein.

BdT Deutschland Weihnachtsbaumverkauf
Weihnachtsbaumverkauf in Hannover (von oben) - Branchenumsatz: gut 500 Millionen EuroBild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Plastik? Keine Alternative

Immerhin sind in der Natur gewachsene Weihnachtsbäume in der Regel klimaneutral, berichtet der Verband Natürlicher Weihnachtsbaum. "Während des Wachstums verarbeiten sie klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre. Bei der späteren Verwertung des Baumes wird aber weniger CO2 freigesetzt, als vorher gespeichert wurde", so die Argumentation.

Ein Plastikbaum ist - abgesehen vom schlechten Image - auch keine Alternative: "Ein Plastikbaum müsste 17 bis 20 Jahre durchhalten, bevor er sich ökologisch rechnet", sagt Kathrin Klinkusch vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) Die Anbieter werben dagegen meist damit, dass ihre künstlichen Tannenbäume im Schnitt zwischen acht bis zehn Jahre genutzt werden können.

Frankfurt Messe Christmasworld 2019
Plastikbaum in Frankfurt am MainBild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Verdächtiger Tannenbaumgeruch

Wie gefragt hingegen der "echte" Baum ist, ließ sich unlängst in Neustadt an der Weinstraße im Südwesten Deutschlands besichtigen: Diebe wurden dort auf frischer Tat ertappt, als sie zwei geklaute Weihnachtsbäume weit nach Mitternacht davonschleppen wollten. Die Männer versuchten zu Fuß zu fliehen, wurden aber gestellt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa mit Freude am Detail: Demnach bestritten die Beiden die Tat, verströmten laut Polizei aber einen verdächtigen Tannenbaumgeruch.

Und warum überhaupt Weihnachtsbäume? Mit ihren immergrünen Zweigen gelten sie der christlichen Tradition als Symbole neuen Lebens in der düsteren Winterzeit. Weihnachten fällt ja in Europa in die kalte Jahreszeit. Allerdings wurden Lorbeer- und Tannenzweige offenbar schon bei den alten Römern zum Jahreswechsel angebracht, um sich gegen Krankheit oder böse Geister zu schützen.

ar/hb (dpa, afp, KNA)