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Weitere Massengräber im Nordirak entdeckt

28. November 2015

Immer neue Spuren der Grausamkeit: Kämpfer der Terrororganisation "Islamischer Staat" sind aller Wahrscheinlichkeit nach die Täter. Sie haben wohl die Menschen ermordet, deren sterbliche Überreste nun gefunden wurden.

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Massengrab in Sindschar (Archivbild: Getty Images/J. Moore)
Grauen unter der Oberfläche: Massengrab in Sindschar (Archivbild)Bild: Getty Images/J. Moore

Im Nordirak ist ein weiteres Massengrab mit mutmaßlich mehr als 120 Opfern der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) entdeckt worden. Das Areal rund zehn Kilometer westlich der Stadt Sindschar sei mit zahlreichen Sprengfallen gesichert gewesen, sagte ein Behördenvertreter. Es ist das sechste Massengrab, das bislang in der Region gefunden wurde.

Laut Augenzeugen, die die Hinrichtungen mitansehen mussten, könnten in dem Grab 123 Tote liegen. Die Überreste konnten bislang nicht geborgen werden. Allerdings wurden einige der Leichname nicht sehr tief vergraben; Regen spülte sie wieder frei. In einem weiteren Massengrab in der Gegend werden rund 80 Frauen im Alter zwischen 40 und etwa 80 Jahren vermutet.

Als "Teufelsanbeter" verfolgt

Im Sommer vergangenen Jahres waren im Verlauf einer IS-Blitzoffensive im Nordirak zehntausende Jesiden in die karge Bergregion rings um Sindschar geflohen, wo sie weder Wasser noch Essen hatten. Tausende Männer wurden von den Islamisten getötet, Frauen und Kinder entführt und versklavt. Die Angehörigen der kleinen religiösen Minderheit werden von den Dschihadisten als Teufelsanbeter verfolgt. Die strategisch und symbolisch wichtige Stadt Sindschar wurde Mitte November von Kurdentruppen aus den Händen des IS zurückerobert.

Ebenfalls auf das Konto des IS dürfte ein Selbstmordattentat in der nordost-irakischen Stadt Tus Churmatu gehen, bei dem nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP sechs Menschen getötet und 16 weitere verletzt wurden. Der Attentäter brachte sein Auto an einem Kontrollposten zur Explosion, wie ein Regionalvertreter und ein Polizist sagten. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand, jedoch werden in der Region Attentate häufig von sunnitischen Extremisten verübt, vor allem vom "Islamischen Staat".

jj/pg (dpa, afp)