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Schädelfund in Azteken-Ruine

12. Dezember 2020

Bei Ausgrabungen in einer Azteken-Ruine in Mexiko-Stadt haben Forscher 119 Menschenschädel entdeckt. Bereits 2015 waren sie in der Nähe der Tempelanlage fündig geworden. Die Überreste stammen von Menschenopfern.

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Mexiko Fund von Azteken-Schädeln
Bild: INAH/REUTERS

Die Mauer der Schädel in Mexiko

Bei dem Fundort handelt es sich um eine kreisförmige Mauer mit eingeschlagenen Schädeln geopferter Menschen. Sie befindet sich in der Nähe des größten Azteken-Tempels im Zentrum der mexikanischen Hauptstadt. 2015 hatten Archäologen hier bereits 484 Menschenschädel ausgegraben. Jetzt meldete das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) den Fund von weiteren 119. Darunter seien die Schädel von Frauen wie Männern und von mindestens drei Kindern.

Der gemauerte Kreis, an dem die Azteken dem Kriegsgott Huitzilopochtli Opfer brachten, habe einen Durchmesser von 4,7 Metern. Der neu ausgegrabene, äußerste nordöstliche Teil stamme spätestens aus der Zeit zwischen den Jahren 1486 und 1502, hieß es. Sie habe bis zu 3,5 Meter unter der heutigen Straße gelegen. Der 2015 entdeckte Teil der "Huei Tzompantli" (etwa "Wand oder Gestell der Schädel" in der indigenen Sprache Nahuatl) war nach damaligen Angaben etwa 34 Meter lang und 45 Zentimeter hoch und lag rund zwei Meter tief.

Abschreckung von Feinden

Wegen des Standortes handelte es sich Archäologen zufolge vermutlich um das Haupt-Bauwerk dieser Art der ehemaligen Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán. Über dessen Ruinen liegt Mexiko-Stadt, die bevölkerungsreichste Stadt Nordamerikas.

Menschenopfer waren üblich bei vielen Völkern in der Region vor der spanischen Eroberung im 16. Jahrhundert. Gefangene Krieger aus benachbarten Dörfern wurden den Göttern geopfert und ihre Schädel oft zur Einschüchterung möglicher Eindringlinge zur Schau gestellt. Vor allem die Azteken im heutigen Zentralmexiko, wo die Hauptstadt liegt, pflegten diesen Opferkult.

bri/AR (dpa, rtr)