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Unbekannte zünden Haus von Asylbewerbern an

14. August 2015

In einer Asylbewerberunterkunft in der Eifel ist vorsätzlich ein Brand gelegt worden. Anschläge auf Unterkünfte von Flüchtlingen und Asylbewerber sind längst kein Einzelfall mehr.

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Unbekannte haben ein Haus in Niederstedem (Kreis Bitburg-Prüm) vorsätzlich in Brand gesetzt. Am Tag darauf sind auf der Außenseite des Hauses Brandspuren zu sehen (Foto: Harald Tittel/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/H. Tittel

Staatsanwaltschaft und Polizei schließen einen fremdenfeindlichen Anschlag nicht aus. Es sei aber zu früh zu sagen, der Fall gehe schon klar in eine Richtung, erklärte der rheinland-pfälzische Innenstaatssekretär Randolf Stich bei einem Besuch am Ort. In einem Punkt jedoch legte er sich fest: "Wir wissen, es ist Brandstiftung."

Die Bewohner des Hauses im Eifel-Ort Niederstedem waren zur Tatzeit in der Nacht zum Donnerstag nicht im Haus. Eine Polizeistreife hatte den Angaben zufolge den Brand des Gebäudes in dem Eifelörtchen nahe Bitburg nachts gegen 1.30 Uhr bemerkt. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell unter Kontrolle bringen und löschen.

In dem Haus in dem 250-Einwohner-Dorf lebten seit einigen Wochen vier männliche Asylbewerber. Sie waren vor der Tat länger nicht im Haus gewesen. Es sei auch denkbar, dass ein Einbrecher zum Verwischen der Spuren einen Brand gelegt habe, erklärte die Polizei.

Die brennende Scheune auf dem Hof des Künstlerpaares in Jamel (Foto: Foto: Horst Lohmeyer/dpa)
Die brennende Scheune auf der Hof des Künstlerpaares Lohmeyer in JamelBild: picture-alliance/dpa/Horst Lohmeyer

Kein Einzelfall

In den vergangenen Monaten hat es mehrere Brandanschläge auf Unterkünfte für Asylbewerber gegeben - meist bevor diese bezogen wurden. In der Nacht zum Donnerstag brannte die Scheune des Hofes der Anti-Nazi-Aktivisten Birgit und Horst Lohmeyer im mecklenburgischen Jamel. Das Künstlerpaar, das sich gegen die rechtsextreme Szene im Ort wehrt, vermutet einen fremdenfeindlichen Brandanschlag. Wie die Staatsanwaltschaft Schwerin mitteilte, wurde ein Brandbeschleuniger am Tatort gefunden.

Die Brandanschläge sind nicht auf eine bestimmte Region in Deutschland begrenzt: In Böhlen bei Leipzig wurde im Juli ein Flüchtlingsheim beschossen. In Remchingen, einer Kleinstadt im Südwesten Deutschlands, ging ein für Asylbewerber bestimmtes Haus in Flammen auf. Im bayerischen Reichertshofen brannte ein Gebäude, in das ab September 67 Flüchtlinge einziehen sollten. In der westdeutschen Stadt Coesfeld wurde ein Zelt, in dem Flüchtlinge wohnten, durch Flammen zerstört.

Im norddeutschen Escheburg hatte ein 38-jähriger Familienvater im Februar bei einem der ersten Brandanschläge einen brennenden Benzinkanister in ein Haus geworfen, in das irakische Flüchtlinge einziehen sollten. Inzwischen wurde er zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

sp/kle (epd, dpa)