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Welche Heizkörper für die Wärmepumpe?

5. Februar 2024

Wer eine neue Wärmpumpe einbaut, muss auch überlegen ob neue Heizkörper nötig sind. Nicht immer wird gleich eine Fußbodenheizung gebraucht. Sechs Optionen für die besten Heizungen bei Wärmepumpen-Technik.

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Eine Thermostat an einem Heizkörper wird von einer Hand gedreht.
Mit den richtigen Heizkörpern wird die Wohnung auch mit weniger Energieverbrauch warmBild: MiS/imago images

Wärmepumpen holen die Wärme aus der Umgebung und beheizen damit Gebäude. Wer ein neues Haus baut, sollte gleich optimale Heizkörper mit einbauen. Beim nachträglichen Einbau in ein älteres Haus kann man nachrüsten. Was passt wo am besten?

1. Funktionieren Wärmepumpen auch mit alten Heizkörpern?

Ja. Im Prinzip funktionieren Wärmepumpen auch mit alten Heizkörpern. Aber das ist nicht immer so effizient.

An kalten Wintertagen wird in alten Heizanlagen das Heizungswasser in den Rohren oft auf 70 bis 90 Grad hochgeheizt, damit die Heizkörper warm genug werden. Solche Temperaturen könnten auch mit Wärmepumpen erzeugt werden.

Allerdings sind Wärmepumpen viel effizienter, wenn sie das Wasser weniger stark aufheizen müssen. Denn dann ist der Stromverbrauch für die Pumpe viel geringer.

Zum Vergleich: Will man bei 5 Grad Celsius Außentemperatur das Heizwasser auf 60°C bringen, erzeugt eine Luftwärmepumpe aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom rund drei kWh Wärme. Reicht dagegen eine Wassertemperatur von 30 Grad aus, ist die Wärmepumpe doppelt so effizient: aus einer kWh Strom können sechs kWh Wärme erzeugt werden. Das spart Geld und Energie.

Ein Handwerker verlegt eine Heizungsrohr für eine Fußbodenheizung
Einbau einer Fußbodenheizung: Das Heizungswasser fließt durch ein langes Rohrsystem und wärmt auch bei Wassertemperaturen von 22 - 30 °C Bild: picture alliance/Shotshop

2. Wie funktionieren Fußboden- und andere Flächenheizungen? 

Für neue Häuser mit Wärmepumpen sind Fußboden-, Decken- und Wandheizungen optimal. Bei ihnen werden im Boden, der Wand oder unter der Decke Heizrohre verlegt. Dadurch entstehen große Heizflächen. Und das Heizungswasser muss nur bis 30 °C erwärmt werden, um die Räume ausreichend warm zu machen.

Solche Flächenheizungen können nachträglich auch in alte Gebäude eingebaut werden. Allerdings sind die Arbeiten aufwendig und machen viel Dreck. 

3. Was sind spezielle Wärmepumpen-Heizköper?

Günstiger ist es, alte Heizkörper durch spezielle Wärmepumpenheizkörper zu ersetzten. Diese lassen sich leicht austauschen und sehen ähnlich aus wie herkömmliche Heizkörper. Sie heizen jedoch auch sehr effizient mit Heizungswasser von unter 30 °C.

Möglich wird das durch einen Ventilator direkt im Heizkörper. Allerdings brauchen die noch einen zusätzlichen Stromanschluss.

Heizkörper speziell für Wärmepumpen mit kleinem Lüfter im Heizkörper verbaut in einem Zimmer
Hohe Wärmeabgabe mit niedriger Temperatur des Heizungswassers: Spezieller Heizkörper für Wärmepumpe mit eingebautem VentilatorBild: Kampmann

4. Was bringt Sanierung für die Effizienz beim Heizen? 

Ältere Häuser sind oft schlecht gedämmt und damit geht viel Heizenergie verloren. Bei einer nachträglichen Sanierung werden Wände und Fenster gedämmt, so kann über 80 Prozent der Heizenergie eingespart werden. Dann können alte Heizkörper auch weiter verwendet werden, und niedrige Temperaturen fürs Heizwasser reichen aus.

5. Heizen nur mit Luft: Wie funktioniert eine Luft-Luft Wärmepumpe?

Bei sehr guter Dämmung geht das Heizen auch ganz ohne Heizkörper: mit einer sogenannte Luft-Luftwärmepumpe.

Diese holt die Wärme aus der Außenluft und heizt die Räume über ein Gebläse oder eine Lüftungsanlage.

Luft-Luftwärmepumpen können Räume nicht nur wärmen, sondern auch einfach kühlen. Darum sind sie vor allem in wärmeren Regionen sehr verbreitet. Bei hohen Außentemperaturen bringen sie angenehme Kühle ins Haus.  

6. Wie teuer ist das Nachrüsten von Heizkörpern?

Das Dämmen von Fassaden und Fenstern für ein Haus ist zwar aufwendig und kostet einige zehntausend Euro. Doch die Investition lohnt sich und ist im Schnitt nach 10 Jahren kostenneutral. Denn jedes Jahr können dadurch einige tausend Euro Heizkosten eingespart werden.

Der Einbau spezieller Wärmepumpenheizkörper oder Flächenheizkörper kann den Energieverbrauch halbieren. Die Heizkörper selber kosten meist weniger als 1000 Euro. Auch diese Investition amortisiert sich meist nach etwa zehn Jahren.

Energieberater sind bei der Entscheidungsfindung sehr hilfreich. Sie können abgestimmt auf das Gebäude Vorschläge für die Sanierung eines Gebäudes machen. Sie kalkulieren dabei Investitionskosten und Heizkostenersparnis. Und die Experten helfen bei der Planung, der Auswahl der optimalen Wärmepumpe und Heizkörper und wissen, welche Förderzuschüsse es gibt.

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Gero Rueter Redakteur in der Umweltredaktion