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Weltbank warnt: "Bitte anschnallen!"

11. Juni 2015

Die Weltbank erwartet in diesem Jahr ein geringeres Wachstum der Weltwirtschaft als bisher. Vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer stehen vor Schwierigkeiten.

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Bild: picture-alliance/dpa

Die Weltbank hat ihre Wachstumserwartungen für die Weltwirtschaft zurückgenommen und vor Turbulenzen in der Zukunft gewarnt.

"Wir empfehlen den Ländern, vor allem den aufstrebenden Volkswirtschaften, die Sicherheitsgurte anzulegen", sagte der Chefvolkswirt der Weltbank, Kaushik Basu, am Mittwoch in Washington.

Die niedrigen Preise für Rohstoffe, vor allem für Erdöl, hätten Entwicklungs- und Schwellenländer mehr belastet als erwartet. Sollte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) noch in diesem Jahr ihre Leitzinsen erhöhen, wie allgemein erwartet wird, würden sich auch die Kreditkosten für Entwicklungsländer erhöhen.

Der Fed würde er daher empfehlen, ihre Leitzinsen eher im nächsten als noch in diesem Jahr anzuheben. Dies sei aber seine persönliche Ansicht, nicht die der gesamten Weltbank, sagte Basu.

"Die Entwicklungsländer waren ein Motor des globalen Wachstums nach der Finanzkrise, aber jetzt müssen sie mit einem schwierigeren Umfeld zurechtkommen", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Ihr Wachstum falle dieses Jahr mit 4,4 Prozent um 0,4 Prozentpunkte niedriger aus als zuletzt geschätzt.

Rezession in Brasilien und Russland

Für die Weltwirtschaft rechnet die Bank in diesem Jahr nur noch mit einem Wachstum von 2,8 Prozent. Im Januar hatte sie noch drei Prozent erwartet.

Der Schritt wurde vor allem mit dem Schrumpfen der US-Wirtschaft im ersten Quartal, der langsamen wirtschaftlichen Erholung in Europa und Japan sowie einer Abbremsung des Wirtschaftswachstums in China begründet.

Die Weltbank senkte ihre Erwartungen für die USA um einen halben Prozentpunkt auf 2,7 Prozent, für Japan auf 1,1 Prozent. Die Prognose für das Wachstum in China blieb mit 7,1 Prozent stabil. Deutlich abwärts geht es nach Ansicht der Konjunkturforscher in Brasilien (-1,3 Prozent) und in Russland (-2,7 Prozent).

Die Prognose für die Eurozone wurde dagegen um 0,4 Punkte auf 1,5 Prozent angehoben. Die Exportwirtschaft der Eurozone profitiere vom schwachen Euro. Auch der niedrige Ölpreis, geringe Zinsen und eine bessere Kreditvergabe durch Banken wirken sich positiv auf die Wirtschaft in der Währungsunion aus, so die Weltbank.

bea/ul (dpa, reuters, afp)