Weltgrößtes Fahrrad-Parkhaus in Utrecht
Das weltweit größte Fahrrad-Parkhaus steht in einem unterirdischem Gebäude vor dem Bahnhof von Utrecht in den Niederlanden. Ende 2018 wird der Bau fertig - und dann können hier bis zu 12.500 Fahrräder abgestellt werden.
Fahrradland Niederlande
Fahrräder so weit das Auge reicht: Im niederländischen Utrecht ist nun das weltweit größte Fahrradparkhaus eröffnet worden. Das Parkhaus der Superlative ist auch dringend nötig: Denn laut statistischen Angaben gibt es etwa 22 Millionen Fahrräder im Land, rein durchschnittlich gesehen besitzt also etwa jeder Niederländer ein Fahrrad.
Fahrradfreundliche Verkehrspolitik
Mit seinen 340.000 Einwohnern ist Utrecht die viertgrößte Stadt des Landes. Sie gilt als besonders fahrradfreundlich - dennoch fehlten vor allem am Bahnhof die Stellplätze. Um etwas Ordnung in das Chaos zu bringen, wurde jetzt das größte Parkhaus für Fahrräder weltweit eröffnet. Noch fasst es 6000 Fahrräder. Bis Ende 2018 wird seine Kapazität um noch einmal 6500 Stellplätze erweitert.
Wohin mit dem Fahrrad?
Das Problem ist schon länger bekannt: Die Stellplätze am Bahnhof sind völlig überlaufen. Die Hälfte aller Bahnreisenden kommt mit dem Fahrrad zum Bahnhof. Bahnkunden klagen immer wieder darüber, dass Parkplätze für Zweiräder schwer zu finden seien. Dabei wurden landesweit seit 2011 fast 100.000 zusätzliche Fahrrad-Stellplätze geschaffen - anscheinend nicht genug.
24 Stunden frei parken
Mit dem Fahrradparkhaus könnte sich die Lage nun etwas entspannen - zumal es auch sehr günstig ist: Für die ersten 24 Stunden kann man sein Fahrrad kostenlos parken. Wer sein Rad länger abstellen möchte, zahlt anschließend eine Tagesgebühr von 1,25 Euro pro Fahrrad.
Groß ist nicht groß genug
Das großzügig geplante Parkhaus-Projekt könnte in Zukunft dennoch zu klein sein. Angesichts des Fahrrad-Booms in den Niederlanden bezweifeln Kritiker, ob die Parkplätze ausreichen werden. Denn besonders für Pendler ist das kostenfreie Parken einladend. Mit dem Rad und dem Zug zur Arbeit, statt stundenlang mit dem Auto im Stau zu stehen - das dürfte für immer mehr Menschen attraktiv sein.
Ordnung muss sein
Immer dem Pfeil nach: Um in der überdimensionalen Garage einen freien Parkplatz zu finden, gibt es Orientierungshilfen. Wie in einem Auto-Parkhaus sind die Stellplätze durchnummeriert und in unterschiedlichen Farben markiert. Ein Bildschirm zeigt an, wo freie Parkplätze vorhanden sind. Einen Stellplatz teilen sich jeweils zwei Räder, die auf zwei Ebenen übereinander stehen.
Utrecht: ein Vorreiter
Das 40-Millionen-Euro Parkhausprojekt in Utrecht zieht Nachfolger an. Auch Den Haag plant ein Parkhaus für 8500 Fahrräder. Amsterdam - dessen 835.000 Einwohner rund 847.000 Fahrräder besitzen - arbeitet auch an einem Stauraum, in denen tausende Räder untergebracht werden können. Doch noch parken die meisten Fahrräder an den Grachten - zumindest für Touristen ein malerischer Anblick.