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Weltumspannend: Demos für den Klimaschutz

21. September 2014

Zwei Tage vor dem UN-Klimagipfel haben Zehntausende Menschen für einen besseren Klimaschutz demonstriert. Auch in Berlin gab es eine Großkundgebung, die größte Demonstration findet in New York statt.

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Klimawandel Protest in Berlin
Bild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

In der deutschen Hauptstadt nahmen nach Polizeiangaben rund 3500 Menschen an einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor teil. Die Organisatoren sprachen dagegen von 10.000 Teilnehmern.

"Es ist ein Weckruf an Politiker, dass der Klimawandel nicht mehr nur ein Thema für Umweltschützer ist, sondern uns alle betrifft", erklärte der Sprecher der Organisatoren, Ricken Patel. Das Aktionsmotto lautete: "Mal schnell die Welt retten."

Den Anfang machte Australien

Weltweit haben mehr als 1000 Organisationen Proteste organisiert. Ziel des internationalen Aktionstages ist es, die Politik zum Abschluss eines effektiven Klimaschutz-Abkommens zu bewegen. Den Anfang im weltweiten Reigen der Kundgebungen für einen besseren Klimaschutz machten Neuseeland und Australien.

30.000 Australier forderten in Melbourne Taten statt Worte. Sie kritisierten vor allem ihren Regierungschef Tony Abbot, der als erster eine eingeführte Kohlendioxid-Abgabe für große Energieunternehmen wieder abgeschaftt hatte.

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Auch Hollywood Star DiCaprio (l.) setzt sich für einen besseren Klimaschutz einBild: picture-alliance/dpa

In der britischen Hauptstadt London kamen nach Angaben der Veranstalter rund 40.000 Menschen zusammen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Weitere Demonstrationen gab es in Amsterdam, Stockholm, Rom, Madrid, Paris, Neu Delhi und Rio de Janeiro.

Die "größte Klima-Demonstration aller Zeiten" findet in New York statt. Zehntausende Menschen zogen am Central Park los. Neben UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wurden unter anderen auch Hollywood-Star Leonardo DiCaprio, der frühere US-Vizepräsident Al Gore und New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio erwartet. DeCaprio ist seit jeher engagiert für Umwelt und Natur und war jüngst zum UN-Friedensbotschafter insbesondere für Klimaschutz ernannt worden.

Hoffen auf den Weltklimavertrag

In New York beginnen in dieser Woche die Vollversammlung der Vereinten Nationen und der UN-Klimagipfel, auf dem mehr als 120 Staats- und Regierungschefs Maßnahmen zur Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen diskutieren. Konkrete Ergebnisse sind für das Jahr 2015 geplant. UN-Generalsekretär Ban hofft, dass der bis Ende 2015 geplante Weltklimavertrag für mehr als 190 Staaten doch noch zu realisieren ist.

Kurz vor seiner Abreise zum UN-Klimagipfel in New York warnte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vor dramatischen Folgen des Klimawandels. "Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Überlebensfragen der Menschheit", sagte Müller der Berliner Tageszeitung "Welt". "Wer das jetzt nicht versteht, wird teuer dafür bezahlen müssen."

Deutschland hat eine Vorreiterrolle

In New York sollen Weichen gestellt werden, um die Erwärmung der Erde auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Wenn nichts geschehe, könnten Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen ganze Ernten zunichte machen, sagte Müller. "Klimaexperten warnen deshalb vor 200 Millionen Flüchtlingen, wenn wir die Erderwärmung nicht stoppen."

Müller sieht Deutschland beim Klimaschutz in einer Führungsrolle. "Deutschland ist Exzellenzregion, wenn es um Klimaschutz geht", sagte er. Deutsches Wissen und Knowhow würden in Schwellen- und Entwicklungsländern dringend benötigt. "Mit jedem Euro, den wir hier investieren, sparen wir vier Euro, die wir in Zukunft für Umweltschäden ausgeben müssten."

Müller vertritt die Bundesregierung gemeinsam mit Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) beim Klimagipfel in New York. Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt nicht am Gipfel teil.

haz/sti (rtr, dpa, afp)