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Westen spart, der Rest rüstet auf

14. April 2014

Der Westen gibt immer weniger fürs Militär aus, meldet das Friedensforschungsinstitut Sipri in seinem Jahresbericht. Andere investieren dafür umso mehr - allen voran China, Russland und Saudi-Arabien.

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Soldaten mit Waffen in den Händen (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Während die USA weniger Geld für militärische Zwecke ausgeben, sind diese Aufwendungen im vergangenen Jahr in vielen Ländern der Welt laut den Friedensforschern des Stockholmer Sipri-Instituts nach oben geklettert. "Der Anstieg der Militärausgaben in Schwellen- und Entwicklungsländern setzt sich unvermindert fort", sagte der zuständige Sipri-Experte Sam Perlo-Freeman. "Während das in manchen Fällen eine natürliche Folge des Wirtschaftswachstums oder die Antwort auf Sicherheitsbedürfnisse ist, steht es in anderen Fällen für eine Verschwendung von Ressourcen, die Dominanz autokratischer Regime oder einen beginnenden regionalen Rüstungswettlauf."

Milliarden für die Rüstung

Nach Sipri-Schätzungen nahmen China insgesamt rund 136 Milliarden Euro, Russland circa 63 Milliarden Euro und Saudi-Arabien gut 48 Milliarden Euro für militärische Zwecke in die Hand. Auch die deutschen Ausgaben für militärische Zwecke stiegen leicht auf rund 35 Milliarden Euro. Damit klettert Deutschland in der weltweiten Rangliste auf Platz sieben. China, Russland und Saudi-Arabien belegen die Plätze zwei bis vier. Das Königreich hat seine Militärausgaben um 14 Prozent erhöht und überholt damit Frankreich und Großbritannien, die auf Platz fünf und sechs kommen.

Unangefochten auf Platz eins bleiben die USA, auch wenn ihre Ausgaben 2013 um 7,8 Prozent sanken. Die Friedensforscher machen dafür das Ende des Irak-Einsatzes, der beginnende Afghanistan-Rückzug und ein enges Sparkorsett verantwortlich.

Weltweit gingen die Rüstungsausgaben damit um 1,9 Prozent zurück. Nimmt man die USA aber aus der Statistik heraus, kletterten sie um 1,8 Prozent. Dafür verantwortlich ist vornehmlich die Erhöhung der Militärausgaben in Afrika um 8,3 Prozent, im mittleren Osten um 4,0 Prozent, in Asien und Ozeanien um 3,6 Prozent und in Südamerika um 2,2 Prozent.

Friedensforschung aus Schweden

Das schwedische Parlament hatte Sipri (Stockholm International Peace Research Institute) 1966 ins Leben gerufen. Es versorgt Wissenschaftler, Politiker und Medien mit Daten, Analysen und Empfehlungen zu internationalen militärischen Fragen.

Finanziert wird es zum großen Teil von der schwedischen Regierung. Sipri versteht sich als Plattform für die Zusammenarbeit von Konfliktforschern aus aller Welt und arbeitet eng mit den Vereinten Nationen (UN) und der Europäischen Union (EU) zusammen. Geführt wird es seit Januar 2013 von dem Berliner Wirtschaftsprofessor Tilman Brück.

nis/gri (afp, dpa)