Der Klimawandel ist in den Niederlanden schon jetzt mehr als ein abstraktes Schreckgespenst: Der Meeresspiegel steigt. Fluten werden in Zukunft häufiger die Küsten treffen. Am Royalen Niederländischen Institut für Meeresforschung suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach neuen Wegen die Deiche zu schützen. Sie haben herausgefunden, dass Salz-Schlickgras, auch Englisches Schlickgras (Spartina anglica) genannt, Wellen bremsen und ihre Wucht abmildern kann. Die Frage ist nur: Wie kann das Englische Schlickgras im Watt angepflanzt werden, ohne dass es durch Ebbe und Flut immer wieder weggespült wird? Auch dafür haben sie eine Lösung gefunden: ein wabenartiges Gerüst aus Kartoffelstärke. Doch nicht nur zum Küstenschutz wird in den Niederlanden geforscht. Untersucht wird auch, wie beispielsweise Meeresalgen als Nahrungsmittel oder Plastikersatz dem Klima zugutekommen. Und eine schwimmende Farm in Rotterdam produziert Milch und Käse - mit deutlich reduziertem CO2-Abdruck. In Amsterdam gibt es sogar schwimmende Wohnviertel. Die Expertise der Niederlande in Sachen Küstenschutz und Klimaschutz ist weltweit gefragt.