Wer führt im Asien-Pazifik-Raum?
8. September 2012Einhelligkeit gab es allerdings beim Thema Euro. Die 21 APEC-Mitglieder betonten einmütig ihre Sorge über die Eurokrise. Die Probleme seien auch eine Wachstumsbremse für den asiatisch-pazifischen Raum, sagte Kremlchef Wladimir Putin auf dem Treffen, das an diesem Wochenende in Wladiwostok stattfindet. Russland habe schon deshalb Interesse an einer Sanierung der Staatsfinanzen in der Europäischen Union, weil es die Hälfte seines Warenaustausches mit den EU-Staaten abwickele. Das russische Riesenreich hält zudem 40 Prozent seiner Währungsreserven in Euro.
Auch die USA wollen vorne mit dabei sein
Russlands Präsident Wladimir Putin stellte dabei unmissverständlich klar, dass sein Land eine Führungsrolle in der APEC beansprucht. Eine solche Spitzenposition beanspruchen aber auch andere APEC-Staaten für sich. So sagte US-Außenministerin Hillary Clinton bei dem Treffen, die USA wollten am Ausbau ihres Engagements in der Region festhalten. "Ein Großteil der Geschichte wird im 21. Jahrhundert in Asien geschrieben," sagte Clinton und ergänzte: Die USA wollten in der Wachstumsregion zur Schaffung einer stabilen Ordnung beitragen
Sicher ist: Washington will im Pazifikraum auch mehr Flagge zeigen, um dem wachsenden Einfluss Chinas zu begegnen. Die Pekinger Regierung betonte dabei ebenfalls ihren Führungsanspruch. China sei die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und wolle eine "Lokomotive für den Fortschritt" in der aufstrebenden Region bleiben. Das Reich der Mitte werde trotz einer Abschwächung des Wachstums seine Rolle als ein globaler Konjunkturmotor behaupten, versicherte Staatschef Hu Jintao.
Auch Chinas Arbeitsmarkt schwächelt
Er räumte aber ein, dass in China ein Wachstum von 9,2 Prozent wie im vergangenen Jahr schwer zu übertreffen sei. Vor allem die Exportwirtschaft sei unter Druck, sagte Hu. Zudem gebe es Probleme bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. China werde aber mit Milliardeninvestitionen in die Infrastruktur gegensteuern. Peking wolle die Binnennachfrage ankurbeln und die Wirtschaft so ausrichten, dass sie weniger exportabhängig sei, unterstrich der chinesische Staatschef.
haz/sti (dpa, dapd)