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Gesellschaft

Friedenspreis für Tsipras und Zaev

20. Februar 2020

Für ihr diplomatisches Geschick im Namensstreit um Mazedonien werden die Ex-Regierungschefs Alexis Tsipras und Zoran Zaev mit dem Westfälischen Friedenspreis geehrt. Auch ein Klimaprojekt wird bedacht.

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Nord-Mazedonien Besuch griechische Premierminister Alexis Tsipras mit Zoran Zaev
Preisträger Zoran Zaev mit Alexis Tsipras (rechts)Bild: Reuters/O. Teofilovski

Die internationale Jury erklärte, die beiden Preisträger hätten im jahrzehntelangen Konflikt um den Namen "Mazedonien" eine Einigung erzielt und damit "ein Kunststück der Diplomatie" geschafft. Ohne den ehemaligen griechischen Regierungschef Alexis Tsipras und den früheren nordmazedonischen Ministerpräsidenten Zoran Zaev hätte "der Namensstreit auf lange Sicht kein Ende gefunden und die nachbarschaftliche Fehde hätte die gesamte Balkanregion weiterhin destabilisiert", sagte der Vorsitzende der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), Reinhard Zinkann.

Nach einem jahrzehntelangen Streit hatte sich Mazedonien am 12. Februar 2019 in Republik Nordmazedonien umbenannt. Griechenland hatte seit der Unabhängigkeit Mazedoniens darauf bestanden, dass der nördliche Nachbar seinen Namen ändert, weil eine Region im Norden Griechenlands genauso heißt und Gebietsansprüche befürchtet wurden.

Klimaprojekt

Der Jugendpreis, der innerhalb des Friedenspreises vergeben wird, geht an die Initiative Plant-for-the-Planet, hieß es weiter. Die Organisation leiste einen "beispielhaften und konkreten Beitrag" für die Klimaziele, so Zinkann. 2007 hatte der damals neunjährige Schüler Felix Finkbeiner die Initiative gegründet, inzwischen seien weltweit rund 13,6 Milliarden Bäume gepflanzt worden.

Bundespräsident verleiht Verdienstorden
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) verleiht im Schloss Bellevue Plant-for-the -Planet-Gründer Felix Finkbeiner das Bundesverdienstkreuz (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Die Auszeichnungen sind mit 100.000 Euro dotiert und wird unter den Trägern aufgeteilt. Die Preisverleihung findet am 19. September in Münster statt. Zuvor ist der zweitägige "Münster Summit" zu den Themen Frieden und Nachhaltigkeit geplant, zu dem neben den Preisträgern auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erwartet wird.

Vorbilder für Friedensarbeit

Der Preis des Westfälischen Friedens wird seit 1998 alle zwei Jahre vergeben. Stifterin ist die Wirtschaftliche Gesellschaft Westfalen und Lippe, ein Zusammenschluss von Unternehmern. Die Auszeichnung erinnert an den Westfälischen Frieden, der 1648 in Münster und Osnabrück geschlossen wurde. Das historische Vertragswerk besiegelte das Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648).

Die Auszeichnung ehrt Persönlichkeiten und Institutionen, die zum Vorbild für Friedensarbeit geworden sind. Auch junge Menschen, die sich für politische, soziale und ökologische Versöhnung einsetzen, gehören zu den Preisträgern. Zu den bisher Ausgezeichneten zählen der ehemalige tschechische Staatspräsident Vaclav Havel, Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD), Dirigent Daniel Barenboim und die Sternsinger. 2018 ging der Preis an die baltischen Staaten und die Pfadfinder.

cgn/kle (dpa, kna)