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Westfälischer Friedenspreis geht an Präsident Macron

28. Mai 2024

Für sein europäisches Engagement ist der französische Präsident Macron mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet worden. Die Laudatio hielt Bundespräsident Steinmeier.

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Der Westfälische Friedenspreis geht in diesem Jahr an Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Bild: Jana Rodenbusch/Pool Photo /picture alliance

"Du warst es, der die Idee von strategischer Autonomie konsequent und mit großer Weitsicht und Verve vorangetrieben hat", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner sehr freundschaftlich gehaltenen Laudatio in Münster. Emmanuel Macron habe "lange vor dem russischen Angriff (auf die Ukraine, Anm. d. Red.) die europäische Souveränität beschworen".

Frankreich und Deutschland hätten alles versucht, um auf politischem Weg einen Krieg zu verhindern. "Aber unser gemeinsames Bemühen um den Frieden in Europa ist an Moskau gescheitert", sagte Steinmeier, auch mit Blick auf Macrons Versuche, den Dialog mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Beginn des Ukraine-Krieges aufrechtzuerhalten.

"Immer das gemeinsame Ziel vor Augen"

Steinmeier nannte Macron einen leidenschaftlichen Europäer. "Immer hast Du das gemeinsame Ziel vor Augen und kämpfst dafür: Europas Souveränität, aber auch seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und auszubauen."

Internationaler Preis des Westfaelischen Friedens 2024 an Emmanuel Macron
Bundespräsident Steinmeier (Mitte) hielt eine betont freundschaftliche LaudatioBild: Political-Moments/IMAGO

Steinmeier würdigte ausdrücklich Macrons Engagement für die deutsch-französischen Beziehungen. "Du bist immer bereit, auf Deutschland zuzugehen, eröffnest die Diskussion, versuchst uns auch hier und da aus der Reserve zu locken", sagte Steinmeier. Macron sei überzeugt von der deutsch-französischen Balance, die es immer wieder herzustellen gelte, wenn Europa vorankommen wolle.

Der Bundespräsident ging in seiner Rede auch auf Macrons entschlossene Art ein und verwies auf das Motto, das in Macrons Büro an der Wand hänge: "Diejenigen, die glauben, es sei nicht möglich, werden gebeten, diejenigen nicht zu stören, die es versuchen." Macron wolle wachrütteln, "manchmal mit durchaus drastischen Worten". "Mahnend, aber nie hoffnungslos hast Du stets deutlich gemacht: Wir haben unser Schicksal in unserer Hand", sagte Steinmeier.

Preisverleihung mit Verspätung

Der Preis war Macron schon vor gut einem Jahr zugesprochen worden. Die Verleihung hatte sich verzögert, da der ursprünglich für 2023 geplante Staatsbesuch wegen Unruhen in Frankreich abgesagt worden war. Der Preis erinnert an den Westfälischen Frieden von 1648, der den Dreißigjährigen Krieg beendete. Er wird alle zwei Jahre im Rathaus der Stadt Münster in zwei Kategorien verliehen.

Nach der Preisverleihung lud Steinmeier seinen Gast zu einem Mittagessen ein, das den dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland abschloss. Anschließend reist Macron weiter nach Brandenburg, wo er auf Schloss Meseberg, dem Gästehaus der Bundesregierung, mit Bundeskanzler Olaf Scholz zum deutsch-französischen Ministerrat zusammenkommt.

Dort soll es in erster Linie um die europäische Verteidigung und die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents gehen. Bei beiden Themen gibt es weiter Differenzen zwischen Deutschland und Frankreich.

haz/jj (afp, dpa, rtr)

Redaktionsschluss: 16.00 Uhr - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.