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Wettskandal: 58 Haftstrafen in Griechenland

1. März 2018

Die griechische Justiz verurteilt insgesamt 58 Personen zu mehrjährigen Haftstrafen. Darunter einige prominente Vertreter griechischer Fußballvereine. Ob es jedoch tatsächlich zu einer Inhaftierung kommt, ist noch offen.

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Asteras Tripolis FC gegen PAOK FC - Griechische Super League
Bild: Getty Images/M.Bicanski

Der Fußball in Griechenland kämpft schon seit geraumer Zeit mit Wettmanipulationen und weiteren Straftaten. Nun kam es vor dem Landgericht Athen zur Verurteilung von insgesamt 58 Fußballfunktionären, Schiedsrichtern und ehemaligen Spielern. Die Verurteilten erhielten teils jahrelange Haftstrafen. Mit dabei sind unter anderem der Klub-Präsident von Asteras Tripolis, Giorgos Borovilo, und ein ehemaliger Besitzer des Vereins Olympiakos Valos, der in der Saison 2010/2011 noch in der UEFA Europa League vertreten war. Beide Verurteilten müssen jeweils für vier Jahre in Haft. Wasilis Karakoulis, der ehemalige Besitzer des Drittligisten Ilioupolis, bekam mit insgesamt zehn Jahren Haft die höchste Strafe. Ihm werden neben Manipulation auch illegaler Waffenbesitz, versuchte Erpressung und Geldwäsche vorgeworfen.

Freiheit gegen fünf Euro pro Tag

Trotz ihrer Verurteilung müssen die Beschuldigten nicht mit einer sofortigen Inhaftierung rechnen. Alle 58 verurteilten Personen machten von Ihrem Recht auf Berufung Gebrauch. Außerdem wurde der Großteil der Strafen auf Bewährung ausgesetzt. Alternativ können die Verurteilten den Gefängnisaufenthalt umgehen, indem sie eine Strafe von fünf Euro pro Tag der vorgesehenen Haftdauer zahlen.

Erstmals bekannt wurde der Wett- und Manipulationsskandal im Jahr 2011. Ein Bericht des Welt-Fußballverbands FIFA stufte mehrere Spiele als manipulationsverdächtig ein. Dabei handelte es sich vor allem um Partien aus der zweiten und dritten griechischen Liga. Zur Aufdeckung des Skandals wurde auch der griechische Staatssicherheits- und Nachrichtendienst eingesetzt. Laut Athener Sportpresse wurden die Täter unter anderem deswegen überführt, weil ihre Telefongespräche abgehört und anschließend ausgewertet wurden.

mvd/asz (dpa,sid)