Wie das Bauhaus die Welt neu denken will
4. Januar 2019Johannes Itten gäbe sicher eine gute Playmobilfigur ab. Der Schweizer Maler, Kunsttheoretiker und Pädagoge war eine der zentralen Figuren des Bauhauses - und mit seinem kahlen Kopf eignete er sich sicherlich auch als außergewöhnliche Spielpuppe. Doch die Veranstalter des Bauhaus-100-Jahres wollten nicht in Konkurrenz zum Luther-Jahr treten, das Martin Luther in Miniatur zum 500. Gedenkjahr der Reformation in zweifacher Ausführung in den Spielwarenläden verkaufte.
Dafür wartet das Bauhaus-Jubiläum mit einer eigenen 20 Euro Münze und einer Sonderbriefmarke auf. 365 Tage lang wird 2019 gefeiert. Mehr als 600 Programmpunkte in so gut wie allen Bundesländern werden geboten. 17,2 Millionen Euro hat die Bundeskulturstiftung für die aufwendigen Veranstaltungen an 354 Orten zur Verfügung gestellt.
Unter dem Motto "Die Welt neu denken" geht der Bauhaus-Verbund in Deutschland und international der Frage nach, welche Spuren die berühmte Design- und Architekturschule hinterlassen hat und wo die Ideen heute noch weiterwirken. Das Jubiläum ist dezentral angelegt und bietet die Möglichkeit, ganz Deutschland zu bereisen und die Wurzeln der Moderne auch an weniger bekannten Orten zu erkunden.