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Nervosität in Ägypten

25. Januar 2014

Am Jahrestag der Revolution haben die politischen Gegner zu Großkundgebungen aufgerufen. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt deutsche Touristen vor neuer Gewalt. Derweil ging in Kairo am Morgen wieder eine Bombe hoch.

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Anhänger Mursis und deren Gegner bewerfen sich mit Steinen (Foto: Getty)
Bild: AFP/Getty Images

Kairo: Serie von Bombenanschlägen

Wieder ist ein Gebäude der ägyptischen Polizei zum Anschlagsziel geworden. Die Täter hätten eine "Brandbombe" gegen die Mauer eines Ausbildungszentrums der Polizei in Kairo geworfen, sagte ein Beamter. Bei der Explosion sei jedoch niemand getötet oder verletzt worden.

Bei der Anschlagsserie am Vortag hatte sich unter anderem ein Selbstmordattentäter vor dem Polizeipräsidium in der ägyptischen Hauptstadt die Luft gesprengt. Vier Menschen wurden mit in den Tod gerissen. Insgesamt waren an vier Stellen Bombenanschläge gegen Polizeieinrichtungen verübt worden. Sechs Tote und fast 100 Verletzte, lautete die Bilanz vom Freitag.

Ein Al-Kaida nahestehende Islamisten-Gruppe bekannte sich zu den Anschlägen. Es handele sich um die aus dem Sinai operierende Gruppe Ansar Bait al-Makdis, die eine Bekennerbotschaft in mehreren Online-Foren radikaler Muslime veröffentlich habe, teilte die amerikanische Internet-Beobachtungsstelle SITE mit.

Großstädte meiden

Die Sorge ist groß, dass es in denn kommenden Stunden zu weiterem Blutvergießen kommt. Für den heutigen Samstag sind in Kairo Massenkundgebungen geplant, um an den Beginn der Revolte gegen den Langzeit-Machthaber Husni Mubarak zu erinnern. Am 25. Januar 2011 begann der Aufstand gegen sein Regime, 18 Tage später wurde Mubarak gestürzt.

Das Auswärtige Amt in Berlin rief deutsche Touristen in Großstädten Ägyptens auf, im Hotel zu bleiben. Es sei damit zu rechnen, dass es anlässlich des Jubiläums zu weiteren Anschlägen sowie Demonstrationen kommt, die ebenfalls einen gewalttätigen Verlauf nehmen könnten, heißt es in der sogenannten Teilreisewarnung.

Tahrir Platz vom Militär abgesperrt

Schon im Vorfeld des Jahrestags waren die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. Der Tahrir Platz, das Zentrum der Proteste, die zum Sturz Mubarak führten, wurde von der Polizei und dem Militär abgesperrt. Die staatlichen Eisenbahnen haben seit Donnerstag den Betrieb zwischen Oberägypten und der Hauptstadt eingestellt, um die Anreise nach Kairo zu erschweren.

Nach dem Sturz Mubaraks ist Ägypten nicht wieder zur Ruhe gekommen Der erste frei gewählte Präsident, Mohammed Mursi, wurde im vergangenen Juli nach Massenprotesten gegen seine Herrschaft vom Militär entmachtet.

Die derzeitige Übergangsregierung geht zudem hart gegen die islamistische Muslimbruderschaft vor, aus deren Reihen Mursi stammt. Ende Dezember wurde sie offiziell zur Terror-Organisation erklärt. Ihre Führer und Tausende Aktivisten sind seitdem inhaftiert.

uh/wl (afp,dpa,rtr)