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Wien feiert den 60. Opernball

Elena Klein4. Februar 2016

Einmal im Jahr wartet Wien sehnsüchtig, dass sich die Tore des Ballsaals öffnen. Dann werden schillernde Debütantenpaare Walzer tanzen, sich Prominente im Drei-Viertel-Takt wiegen und ja, auch, Opernmusik soll es geben.

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Wiener Opernball 2016
Bild: picture-alliance/GEORG HOCHMUTH/APA/picturedesk.com

290 Euro muss der Normalsterbliche hinblättern, um überhaupt in die heiligen Hallen der Wiener Staatsoper eintreten zu dürfen. So weit er oder sie überhaupt eine der begehrten Karten zum 60. Jubiläum ergattern konnte. Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh plante das gesellschaftliche Großevent in diesem Jahr zum letzten Mal. Die österreichsche Journalistin und Verlegerin entstammt einer alten adligen Familie und organisierte den Opernball seit 2008. Der Ball ist das Event der High Society, denn hier feiert das dekadente Wien sich selbst.

Dieses Jahr solle die Veranstaltung "jünger, internationaler und hipper werden", kündigte Treichl-Stürgkh im Vorfeld an. Eröffnet wird wie immer von 144 jungen Debütantenpaaren, die zu einer Mischung aus Eröffnungsliedern der letzten 60 Jahre tanzen – denn so lange gibt es den Wiener Opernball mittlerweile. "Die Eröffnung soll richtig Lust zum Tanzen machen", äußerte sich der Tanzlehrer Roman Svabek vorab.

Glamouröse Prominente geben sich die Klinke in die Hand

Bildergalerie Wiener Opernball Dita von Teese
2011 war sogar die Burlesque-Tänzerin Dita von Teese Gast auf dem OpernballBild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

Jedes Jahr gibt es in der Szene große Aufregung darüber, wen der Selfmade-Millionär und Baulöwe Richard Lugner wohl zum Ball mitbringen wird. Ehefrau Cathy hatte bereits im letzten Jahr das Nachsehen, als Lugner das amerikanische It-Girl Kim Kardashian in seine ganz persönliche Loge einlud. In diesem Jahr ist seine Wahl auf die New Yorker Schauspielerin und Produzentin Brooke Shields gefallen. Diese machte sich in den 1980er Jahren mit dem Filmdrama "Die blaue Lagune" einen Namen.

Natürlich wird auch Lugner selbst das Tanzbein schwingen. Zu seinen vorherigen Begleitungen äußerte der Unternehmer sich enttäuscht: "Nur die Hälfte hat mit mir getanzt". Vor Shields habe er jedoch Respekt. Schließlich ist die Schauspielerin mit einer Körpergroße von 1,83 m einen ganzen Kopf größer als Lugner. "Ich tanze nie mit so großen Frauen, das ist sehr gefährlich für mich", sagte der Baulöwe. Ob es doch zu einem Tänzchen kommen wird, wird das Österreichische Fernsehen (ORF) am Abend in die Welt senden.

Der Zauber der Ballnacht entspringt der richtigen Musikwahl

Die passende Musik wird es jedenfalls geben. Der spanische Opernsänger Plácido Domingo, der erst vor zwei Wochen seinen 75. Geburtstag feierte, wird wesentlich zur Eröffnung des Abends beitragen und das Staatsopernorchester dirigieren. Berühmte wurde er als einer der "Drei Tenöre" an der Seite von Luciano Pavarotti und José Carreras. Außerdem ist ein Duett von Domingo mit der russischen Sopranistin Olga Peretyatko geplant.

Auch mit einem Erscheinen des französischen Filmschauspielers Alain Delon war bereits fest gerechnet worden. Der 80-Jährige musste aber kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen. Welche Prominente sich außerdem dem Zauber des Wiener Tanzsaals hingeben werden, zeigt sich Donnerstagabend (04.02. 2016) auf dem 60. Wiener Opernball.