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Wiener Innenstadt auf Roter Liste der Unesco

6. Juli 2017

Die Unesco sieht das Welterbe der historischen Innenstadt von Wien gefährdet. Der Grund: ein umstrittenes Hochhausprojekt. Das Welterbekomitee hat den Stadtteil daher nun auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt.

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Österreich Wien Michaelerplatz Fiaker
Bild: picture-alliance/dpa/R. Scheidemann

Das Welterbekomitee gab seine Entscheidung am Donnerstag (06.07.2017) bei seiner Sitzung in Krakau bekannt. Als Grund nannte es ein umstrittenes Hochhausprojekt am Heumarkt. Die Unesco schreibt für Gebäude dort eine Maximalhöhe von 43 Metern vor, geplant hat die Stadt jedoch einen Wohnturm mit einer Höhe von 66 Metern. Ursprünglich war sogar ein 73 Meter hoher Turm vorgesehen.

Die Höhe des Gebäudes sowie weitere Projekte hätten einen negativen Einfluss "auf den außergewöhnlichen universellen Wert" der Altstadt, teilte das Unesco-Komitee mit. Das gesamte Ensemble sei dadurch in Gefahr.

Kritik aus Wien

Die rot-grüne Stadtverwaltung übte Kritik an der Entscheidung: Das Bauvorhaben am Heumarkt sei durchaus mit dem Welterbe vereinbar. Umliegende Gebäude seien höher als der Neubau. Das Bauvorhaben wurde Anfang Juni von der Wiener Stadtverwaltung beschlossen, der Baubeginn ist für 2019 geplant. Auch innerhalb der Stadt ist das Projekt umstritten. Kritiker befürchteten schon länger, das Stadtzentrum könne seinen Status als Weltkulturerbe verlieren.

Frist bis Februar 2018

Die Verwaltung der 1,8-Millionen-Metropole hat nun noch eine Frist bis Februar 2018, auf die Vorstellungen der Unesco einzugehen. Die Stadt Wien bedauerte den Schritt und versprach das Nachreichen wichtiger Unterlagen, da die Unesco offenbar auf Grundlage falscher Informationen entschieden habe.

Die Wiener Altstadt mit ihrer Architektur aus dem Mittelalter, dem Barock und der Gründerzeit war 2001 in die Unesco-Welterbeliste als einzigartiges Stadtdenkmal aufgenommen worden. Laut Unesco spielt sie zudem eine grundlegende Rolle als Hochburg der europäischen Musik.

ka/ bb (afpd/dpa)