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Wikileaks-Informant schuldig

31. Juli 2013

Ob Held oder nicht, der 25-jährige Manning ist schuldig. Für die Weitergabe geheimer Dokumente drohen dem Whistleblower Jahrzehnte hinter Gittern. Einziger Lichtblick: Im schwersten Anklagepunkt gab es einen Freispruch.

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Bradley Manning vor Gericht (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Wikileaks-Informant Bradley Manning ist in 19 der 21 Anklagepunkte für schuldig erklärt, im am schwersten wiegenden Punkt jedoch überraschend freigesprochen worden: Das Militärgericht in Fort Meade erklärte den Obergefreiten der US-Army im Punkt "Unterstützung des Feindes" (aiding the enemy) für nicht schuldig. Damit droht ihm keine Todesstrafe aber eine Freiheitsstrafe von mehr als hundert Jahren. Mit dem Strafmaß will sich das Gericht ab Mittwoch befassen.

Manning hatte gestanden, als im Irak stationierter Soldat 2010 Hunderttausende geheime Dokumente aus Armeedatenbanken an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergereicht zu haben. Er betonte aber, dabei aber keine bösen Absichten gehabt zu haben.

Das sah die Staatsanwaltschaft anders. Für sie ist der Soldat ein Verräter, der den USA durch seine Enthüllungen Schaden zufügen wollte. Er habe auch um den Wert der an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergereichten Dokumente für den Feind gewusst, heißt es. Unter anderem seien die von Manning weitergegebenen Dokumente auf dem Computer des getöteten Chefs der Terrororganisation Al Kaida, Osama bin Laden, gefunden worden - dem Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001. Zudem soll Manning aus Eigennutz gehandelt haben, um die Gunst von Wikileaks und dessen Chef Julian Assange zu gewinnen.

Bradley Manning wegen Spionage verurteilt

Manning bekannte sich in einigen Punkten schuldig

Die Verteidigung hatte den Angeklagten dagegen als naiven Idealisten dargestellt, der die Öffentlichkeit über den Krieg und Kriegsgräuel informieren wollte, um Menschenleben zu retten. Die Anwälte hatten im Prozess immer wieder versucht, das drohende Strafmaß für den Obergefreiten zu verringern. Dieser hatte sich in den minder schweren Anklagepunkten für schuldig bekannt und damit bereits in Kauf genommen, dass er bei einer Verurteilung hinter Gitter kommt.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International reagierte mit Kritik auf das Urteil. Im Kampf um die nationale Sicherheit habe die US-Regierung mit dem Prozess gegen Manning die falschen Prioritäten gesetzt. "Es scheint, dass er das Richtige tun wollte: rechtswidriges Verhalten der Regierung mit glaubwürdigen Beweisen aufdecken."

Das Verfahren in Fort Meade bei Washington war der erste große Prozess gegen einen sogenannten Whistleblower in den USA und könnte als Präzedenzfall für weitere bekannte Enthüller dienen, darunter Wikileaks-Chef Assange und den von den USA als Geheimnisverräter gejagten Computerspezialisten Edward Snowden - beiden soll der Prozess gemacht werden.

re/hf/gmf (dpa, rtr, ap, afp)