WM 2014: Bilder des Tages

Nach einer atemberaubenden Aufholjagd der Niederländer ist Mexiko der tragische Verlierer dieses Achtelfinalspiels. Engagiert und couragiert spielen die Mexikaner gegen zunächst ideenlose und verschlafene Niederländer und gehen doch leer aus - zum sechsten Mal in Folge ist für die Mexikaner in der ersten K.o.-Runde Endstation.

Liegt es an der Hitze in Fortaleza, oder ist es Taktik? Bei Temperaturen um die 30 Grad im Schatten und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit stehen die Niederlande die meiste Zeit tief und zwingen ihren Gegner in die Offensive. Doch den Mexikanern fällt diese Rolle schwer - es gelingt ihnen nicht, das Spiel selbst zu gestalten.

Waren die Niederländer in ihren Vorrundenspielen noch spritzig und angriffslustig, so enttäuschen sie gegen Mexiko. Die nach ihren drei Farben grün, weiß und rot "El Tri" genannten Mittelamerikaner bringen sich deutlich mehr in das Spiel ein, sind quirliger, können ihre Chancen aber nicht nutzen.

Aufgrund der großen Hitze bekommen die Spieler zum ersten Mal bei dieser WM eine offizielle Kühlpause. Diese wurde bei anderen Spielen bislang während Verletzungsunterbrechungen vorgenommen. Auch die Zuschauer verziehen sich, wenn möglich, aus der prallen Sonne auf schattigere Plätze.

In der 48. Minute wird die Geduld der Mexikaner belohnt: Aus gut 20 Metern zieht dos Santos ab und trifft ins untere rechte Eck. Die Oranje-Stars sind jetzt zum Handeln gezwungen.

"El Piojo" wird er genannt, "Die Laus": Mexikos Trainer Herrera lässt seinem Temperament wieder freien Lauf. Der aufgrund seiner zügellosen Jubelstürme beliebte Trainer sieht das Viertelfinale in greifbarer Nähe.

Doch die Niederländer setzen zu einer Schlussoffensive an. In der 88. Minute gleicht Sneijder nach Ecke von Robben und Kopfball von Huntelaar zum 1:1 aus. Huntelaar verwandelt dann auch noch in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zum 2:1-Siegtreffer.

Der Viertelfinalgegner der Niederlande steht fest: Costa Rica gewinnt mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen Griechenland. Nach einer hart umkämpften Partie der Turnier-Außenseiter zieht zum ersten Mal ein costa-ricanisches Team in ein WM-Viertelfinale ein.

Vor allem Griechenland gelingt ein, wie gewohnt, stabiler defensiver Aufbau. Doch nach vorn passiert erst einmal nicht so viel, denn Angriffsbemühungen werden früh vom Gegner gestört. Gelangweilte Zuschauer in Recife quittieren das Spiel mit Pfiffen zum Ende der ersten Halbzeit.

Die zweite Halbzeit verspricht spannender zu werden: Griechenland kommt offensiver aus der Kabine, doch es ist die Mannschaft aus Costa Rica, die ihre erste Chance nutzt. Ruiz verwandelt in der 52. Minute nach Hereingabe von Bolanos zum 1:0. Mit der Führung für die Ticos ändert sich schlagartig die Dynamik der Partie.

Schiedsrichter Williams hat beide Hände voll zu tun. Neben Gelben Karten für beide Teams handelt sich Costa Ricas Duarte in der 66. Minute eine Gelb-Rote Karte für wiederholtes Foulspiel ein und macht es seinem Team damit schwer, die Führung bis zum Schlusspfiff zu halten. Über 20 Minuten Überzahl für Griechenland.

Trotz Unterzahlspiels gelingt es Costa Rica, die Führung zu verteidigen. Doch auf den letzten Drücker kommen die Griechen zurück ins Spiel - der Dortmunder Bundesligaspieler Sokratis macht das 1:1. Es geht in die Verlängerung, doch auch hier fällt keine Entscheidung. Beide Teams sind platt.

Aufregung vor dem Elfmeterschießen: Der eigentlich sehr besonnene Trainer der Griechen, Santos, wird wegen Meckerns auf die Tribüne verbannt. Dann kann Costa Ricas starker Keeper Navas den Elfmeter von Gekas (Bild) parieren. Costa Ricas Umana behält die Nerven und macht den letzten Elfmeter rein.