WM-Gold für Radprofi Tony Martin
22. September 2021"Es ist das bestmögliche Ende, oder?", antwortete Tony Martin im Interview des TV-Senders Eurosport auf die Frage, was ihm der WM-Sieg im Zeitfahren der Mixed-Teams bedeute. "Mein Traum ist in Erfüllung gegangen. Mein Dank geht besonders an die Frauen in unserer Mannschaft."
Martin, Max Walscheid und Nikias Arndt hatten auf der ersten Hälfte bereits die zweitschnellste Zeit hinter Italien hingelegt, ehe die drei Olympiasiegerinnen Lisa Klein, Lisa Brennauer und Mieke Kröger auf die Strecke gingen. Das Gold-Trio von Tokio auf der Bahn machte den Rückstand auf Italien schnell wett und hielt auch die starken Oranje-Frauen auf Distanz. "Wir sind alle über unser Limit hinausgegangen", sagte Klein. "Es war für uns alle eine große Ehre, mit Tony zu fahren. Das ist ein Geschenk für ihn."
Viermal Einzelweltmeister
Für den 36 Jahre alten Martin war es zum Abschluss seiner Karriere die insgesamt achte WM-Goldmedaille im Zeitfahren: Viermal - 2011, 2012, 2013 und 2016 - hatte er zuvor den Einzeltitel im Kampf gegen die Uhr gewonnen und war dreimal - 2012, 2013 und 2016 - mit seinem jeweiligen Profiteam Mannschaftsweltmeister geworden. Der Mixed-Wettbewerb wurde zum zweiten Mal bei einer WM ausgefahren. Bei der Premiere 2019 hatte das deutsche Team Silber geholt, ebenfalls mit Martin.
Olympisches Silber in London
In seiner Karriere gewann der "Panzerwagen", wie er in der Radsport-Szene genannt wurde, zehn deutsche Zeitfahr-Meistertitel. Bei der Tour de France feierte er insgesamt fünf Tagessiege und fuhr 2015 auch zwei Tage lang im Gelben Trikot des Spitzenreiters der Gesamtwertung. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London musste sich Martin im Zeitfahren nur Lokalmatador Bradley Wiggins geschlagen geben und holte Silber.
"Jetzt ist es Zeit zu feiern", sagte der 36-Jährige im Ziel in Brügge - nach seinem letzten Rennen, das vergoldet wurde.