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Wütende Proteste gegen Trump

12. März 2016

Keiner polarisiert und provoziert bei den US-Vorwahlen so wie der Republikaner Donald Trump. In Chicago verhinderten Gegner des Milliardärs dessen Auftritt in der Universität.

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Proeste gegen Trump in Chicago (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/T. Maury

Der Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner, Donald Trump, hat einen Wahlkampfauftritt in der Universität von Illinois in Chicago abgesagt.

In und vor dem Gebäude, in dem Trump auftreten sollte, war es zuvor zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern des Politikers gekommen. Menschen prügelten aufeinander ein. Im Gedränge wurde geschubst und gestoßen. Fernsehbilder zeigten Polizisten in Kampfmontur, die Demonstranten aus dem Gebäude führten. Nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN hielten sich etwa 8500 bis 10.000 Menschen in der Halle auf. Vor dem Gebäude demonstrierten Trump-Gegner gegen Rassismus.

Trump, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Halle war, entschied sich nach Beratungen mit den Sicherheitsbehörden, auf den Auftritt zu verzichten, wie sein Wahlkampfteam mitteilte. Bereits zuvor am Freitag war der Immobilienmogul während einer Rede in St. Louis mehrmals von Zwischenrufern unterbrochen worden.

Donald Trump (Foto: Reuters)
Donald TrumpBild: Reuters/C. Allegri

Populistische Tiraden

Trump hat wie kein anderer Bewerber in den vergangenen Wochen im Vorwahlkampf mit populistischen Ausfällen gegen Muslime, Einwanderer und Frauen polarisiert. Als Außenseiter gestartet, liegt er inzwischen an der Spitze des Bewerberfeldes um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner.

Am kommenden Dienstag finden in Illinois, Ohio und Florida weitere Vorwahlen statt. Den Abstimmungen kommt eine möglicherweise vorentscheidende Bedeutung zu. Denn dort erhält der Bewerber mit den meisten Stimmen jeweils alle Delegierten für den Nominierungsparteitag im Sommer. Trump führt derzeit mit rund 100 Delegierten Vorsprung vor den Senatoren Ted Cruz, Marco Rubio sowie vor Gouverneur John Kasich. Sollte Trump etwa in Ohio und in Florida gewinnen, wäre ihm die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner kaum noch zu nehmen.

Bündnis Rubio - Kasich

Um den 69-Jährigen doch noch zu stoppen, denken Rubio und Kasich über eine Absprache nach: In Ohio sollen die Rubio-Anhänger nach den Worten eines Vertrauten des Senators für Kasich stimmen, der in dem Bundesstaat Gouverneur ist und dem die Chance eingeräumt wird, Trump zu schlagen. In Rubios Heimatstaat Florida sollen die Kasich-Anhänger im Gegenzug den 44-Jährigen Senator wählen.

wl/stu (rtr, afp, dpa)