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Glyphosat-Klagen gegen Bayer verdoppelt

30. Oktober 2019

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer wird von einer immer größeren Prozesslawine wegen des Unkrautvernichters Glyphosat überrollt. In den USA sieht sich der Konzern inzwischen mit mehr als 40.000 Klagen konfrontiert.

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DW Dokus KW 37  - Bayer/Monsanto
Bild: WDR

Die Zahl der Klagen gegen die Bayer-Tochter Monsanto wegen des umstrittenen Herbizids Glyphosat ist bis Mitte Oktober auf etwa 42.700 gestiegen. Das sind mehr als doppelt so viele Klagen wie Mitte Juli, als die Zahl bei 18.400 lag. Das teilte der Konzern bei seiner Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal mit. Bayer hat mittlerweile drei Prozessniederlagen in den USA hinnehmen müssen und wurde in erster Instanz dabei jeweils zu Schadenersatz im zweistelligen Millionen-Dollar-Bereich verurteilt. Die Kläger hatten das glyphosathaltige Mittel für ihre Krebserkrankungen verantwortlich gemacht.

Anwälte werben um neue Kläger

Zuletzt hatten die Klägeranwälte erneut um weitere Mandanten geworben. Das ist auch Bayer nicht verborgen geblieben. Der Anstieg sei "offensichtlich" darauf zurückzuführen, dass die Klägerseite ihre geschätzten Ausgaben für Fernsehwerbung im dritten Quartal von Juli bis September "etwa verdoppelt" habe, erklärte Bayer. Die Zahl der Klagen sage "nichts über deren Begründetheit aus", betonte der Konzern. Bayer sei weiterhin überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben.

Konzern gibt sich kämpferisch

Der Konzern beabsichtige, sich in den Berufungsverfahren gegen die drei erstinstanzlichen Urteile und in allen weiteren zukünftigen Verfahren "entschieden zur Wehr zu setzen". Zugleich beteilige sich das Unternehmen konstruktiv an dem Mediationsverfahren, das von einem Bundesrichter in Kalifornien angeordnet wurde.

Bayer hatte Monsanto im vergangenen Jahr für 63 Milliarden Dollar (rund 56,5 Milliarden Euro) übernommen. 

bri/mak (dpa, rtr)