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Zbigniew Brzezinski: In Afghanistan nicht die Fehler der Sowjetunion wiederholen

16. Oktober 2008

Früherer US-Sicherheitsberater im Interview der Deutschen Welle

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Zbigniew BrzezinskiBild: picture-alliance/ dpa

Im Hinblick auf die Abstimmung im Deutschen Bundestag über die Verlän­gerung des Afghanistan-Mandats hat der frühere US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski davor gewarnt, dass die NATO die Fehler der Sowjet­union in Afghanistan wiederholt. „Wir laufen Gefahr, das Gleiche zu tun wie die Sowjets“, sagte Brzezinski im Interview der Deutschen Welle. „Anstatt das Land schnell wieder zu verlassen und wirtschaftlich zu unterstützen, versuchen wir, mit einer großen ausländischen Präsenz einen modernen Staat zu schaffen.“

Die Sowjetunion habe in den Achtzigerjahren mit einer rücksichtslosen Kriegführung die afghanische Gesellschaft verwüstet und massive Feind­seligkeiten erzeugt. „Wir haben das bislang noch nicht getan“, sagte Brzezinski. „Aber die Gefahr besteht, dass, je länger wir auf eine mili­tärische Lösung vertrauen, der Widerstand gegen uns stärker und stärker wird.“ Er plädiere stattdessen für eine politische Einbindung der Taliban.

Zbigniew Brzezinski organisierte 1979 als Nationaler Sicherheitsberater in der Regierung von Jimmy Carter die Bewaffnung der afghanischen Mudschaheddin gegen die sowjetische Besatzungsarmee, die nach einem verlustreichen Krieg 1989 abziehen musste.

16. Oktober 2008
121/08