Zehn Gründe für Quedlinburg
In ihrer über 1000-jährigen Geschichte hat die Fachwerkstadt in Sachsen-Anhalt schon Könige und Kaiser gesehen, den drohenden Verfall überstanden und wurde im Jahr 1994 als Welterbe der UNESCO ausgezeichnet.
Stiftskirche und Schloss
Weithin sichtbares Wahrzeichen ist der Burgberg mit Schloss und Stiftskirche. Gegründet vom späteren Kaiser Otto I. zum Gedenken an seinen verstorbenen Vater Heinrich I. Im angeschlossenen Damenstift lebten seine Mutter Mathilde und ledige Adelstöchter.
Eine Krypta für das Königspaar
Im Jahr 919, also vor 1100 Jahren, wurde der Sachsenkönig Heinrich zum ersten deutschen König bestimmt. Und zwar laut Sage auf einer Vogeljagd in Quedlinburg. In der Krypta der Stiftskirche jedenfalls liegen Mathilde und er, das erste deutsche Königspaar begraben. Der Raum beeindruckt durch seine Schlichtheit und Proportionen und durch die Rundbögen der frühen romanischen Baukunst.
Historienspiele
Quedlinburg war für die reisenden Kaiser und Könige im Mittelalter eine beliebte Station. Daran erinnert in Quedlinburg jedes Jahr eine historische Osterprozession. Überall in Deutschland gab es Pfalzen, die meist einen Tagesritt voneinander entfernt waren. Quedlinburg jedoch war das bevorzugte Reiseziel, um das wichtige Osterfest zu feiern.
Fachwerkdenkmal
Quedlinburg blieb von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont, verfiel aber zu DDR-Zeiten mehr und mehr. Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 sind zahlreiche bedrohte Bauwerke restauriert worden. 1994 erklärte die UNESCO den mittelalterlichen Stadtkern zum Weltkulturerbe.
Marktplatz
Auch der Marktplatz wurde nach historischen Vorbild umgestaltet samt neuem Beleuchtungskonzept. Der Platz liegt in der sogenannten Neustadt, die aber auch schon ziemlich alt ist, sie wurde im 12. Jahrhundert gegründet. Im späten Mittelalter prosperierte Quedlinburg durch Tuchhändler und Kaufleute und war auch Mitglied der Hanse.
Rathaus
Der gotische Steinbau geht auf das 14. Jahrhundert zurück und gilt als eines der ältesten Rathäuser Mitteldeutschlands. Hier wurde Quedlinburg verwaltet, aber es war auch Schauplatz ungewöhnlicher Veranstaltungen. Vom theologischen Streitgespräch nach der Reformation bis zu außergewöhnlichen Präsentationen. 1645 etwa überliefert eine Quelle die Zurschaustellung eines Löwen aus Ägypten.
Ständerbau
Unter den 1200 denkmalgeschützten Gebäuden in Quedlinburg finden sich Fachwerkbauten aus sechs Jahrhunderten. Zu den ältesten dieser Gattung zählt dieser Ständerbau aus dem Jahr 1349. Er beherbergt das Fachwerkmuseum, das über die Geschichte dieser Bauweise informiert.
Feininger Museum
Die Galerie zeigt Werke des deutsch-amerikanischen Bauhaus-Künstlers Lyonel Feininger, der bis 1937 in Deutschland lebte. Kurz vor seiner Rückkehr in die USA überließ Feininger einen Großteil seiner Arbeiten einem befreundeten Quedlinburger, der sein Werk vor der Vernichtung durch die Nationalsozialisten bewahrte. Die Galerie ist das einzige Feininger Museum in Europa.
Weihnachtsmarkt
In Quedlinburg gibt es natürlich auch einen Weihnachtsmarkt. Der ist schon zweimal als schönster im Bundesland Sachsen-Anhalt ausgezeichnet worden. Für den "Advent in den Höfen" werden sonst nicht zugängliche historische Innenhöfe für Besucher geöffnet. 2021 fand der Weihnachtsmarkt zwölf Tage lang statt, bevor er wegen der Pandemie am 05.12. wieder abgebaut wurde.
Harzer Schmalspurbahn
Für die An- und Abreise in die Welterbestadt Quedlinburg empfiehlt sich die Harzer Schmalspurbahn. Zum einen, weil die Parkplätze für Busse und PKW in der kleinen Stadt begrenzt sind und zum anderen, weil man mit der dampfbetriebenen Eisenbahn auf angemessene Art und Weise, eben historisch, unterwegs sein kann.