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Zehn Jahre Haft für Ex-Bürgermeister

10. Juli 2014

2005 wurde Ray Nagin als Bürgermeister von New Orleans während des Hurrikans "Katrina" als Held gefeiert. Nun wurde der Politiker wegen Korruption während des Wiederaufbaus zu zehn Jahren Haft verurteilt.

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Ray Nagin (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Ein US-Bundesgericht in der Südstaaten-Metropole entschied zudem, dass Ray Nagin außerdem eine Wiedergutmachung von rund 84.000 Dollar (62.000 Euro) leisten muss. Der 58-Jährige hat nach Auffassung des Gerichts im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Wirbelsturm "Katrina" Schmiergelder von Baufirmen in Höhe von 200.000 Dollar (147. 000 Euro) angenommen, wie die Lokalzeitung "Times Picayune" berichtete. Eine Jury hatte Nagin bereits im Februar in 20 von 21 Anklagepunkten schuldig gesprochen; Nagin selbst hatte nach dem Urteil seine Unschuld beteuert.

Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass sich der demokratische Politiker die Vergabe öffentlicher Aufträge an Firmen mit Geld-, Sach- und Dienstleistungen im Wert von mehreren hunderttausend Dollar bezahlen ließ. Die nun verkündete Strafe fällt vergleichsweise milde aus: Nagin hatten nach einem Bericht der "Times Picayune" ursprünglich mehr als 20 Jahre Gefängnis gedroht. Die Haftstrafe muss der frühere Bürgermeister spätestens im September antreten.

Der Hurrikan hatte New Orleans am 29. August 2005 getroffen und weite Teile der Stadt am Golf von Mexiko überflutet. Die Wucht des Sturms ließ damals die Dämme an mehreren Stellen brechen, die Stadt lief regelrecht mit Wasser voll. Mehr als 1800 Menschen kamen an der Golfküste ums Leben. Zehntausende Einwohner verloren ihr Obdach.

Schwindende Popularität

Die US-Katastrophenschutzbehörden sahen sich nach dem Unwetter wegen ihres mangelhaften Krisenmanagements heftigen Vorwürfen ausgesetzt. Nagin wurde dagegen zunächst für sein Engagement während der Fluten gelobt und war mit seinem zupackenden Auftreten bei der Bevölkerung beliebt. Da die Stadt sich jedoch nicht so schnell wie von Nagin versprochen wieder erholte, verlor auch er zusehends an Popularität. Im Februar 2010 gab er das Bürgermeisteramt nach achtjähriger Amtszeit ab. Im Januar 2013 wurde er wegen der Korruptionsvorwürfe angeklagt.

kle/qu (afp, dpa, rtre)