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Zehntausende Menschen streiken für das Klima

3. März 2023

"Klimaschutz statt Kohleschmutz" verlangen Demonstranten in Deutschland und zahlreichen anderen Staaten weltweit. Die Gewerkschaft Verdi solidarisiert sich.

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Frankfurt | Fridays For Future Proteste
Frankfurt am MainBild: Michael Probst/AP/picture alliance

Zehntausende Menschen haben in Deutschland und anderen Staaten weltweit für mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderwärmung demonstriert. Große Protestmärsche der Klimabewegung Fridays for Future gab es hierzulande etwa in Berlin und München, in Dresden, Köln und Frankfurt am Main. Bundesweit hätten mehr als 220.000 Menschen an rund 250 Orten teilgenommen, erklärte das Bündnis. Die Polizei veröffentlichte teilweise deutlich niedrigere Zahlen. So sprach sie in Hamburg von 5500 Demonstranten, die Veranstalter dagegen von mehr als 12.000.

Hamburg | Fridays For Future Proteste
HamburgBild: Daniel Bockwoldt/dpa/picture alliance

Vielerorts war auch die Gewerkschaft Verdi dabei. Sie hatte in etlichen Bundesländern zu Warnstreiks im Öffentlichen Personennahverkehr aufgerufen - wo daraufhin der ÖPNV lahmgelegt war. Insgesamt 60.000 Beschäftigte legten laut Verdi ihre Arbeit nieder. Auch in der zweiten Tarifrunde hatten sich Verdi und der Deutsche Beamtenbund nicht mit Bund und Kommunen einigen können. Die Gewerkschaften fordern ein Plus von 10,5 Prozent, monatlich aber mindestens 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten. Ende März gehen die Verhandlungen weiter.

Stockholm | Fridays For Future Proteste
StockholmBild: Ali Lorestani/TT/picture alliance

Die Klimaaktivisten nahmen vor allem die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP ins Visier. Das Ampel-Bündnis heize die Krise noch an, sagte Fridays-Sprecherin Annika Rittmann. Regierungschef Olaf Scholz (SPD) müsse einschreiten, doch schaue der selbst ernannte Klimakanzler zu, "wie die FDP neue Autobahnen baut, Mobilität für alle boykottiert und Ungerechtigkeiten befeuert". Nötig seien vielmehr die Abschaffung klimaschädlicher Subventionen sowie mehr Geld für die Bahn und den Nahverkehr. Auf Plakaten der Demonstranten standen Slogans wie "Klimaschutz statt Kohleschmutz" und "Tempolimit jetzt!".

Österreich | Fridays For Future Proteste
WienBild: TOBIAS STEINMAURER/APApicture alliance

Im Nachbarland Österreich gingen ebenfalls Tausende Menschen auf die Straße. Weitere Kundgebungen gab es in Italien, Großbritannien, Norwegen, Schweden und Finnland, aber auch in Australien und Neuseeland, in Indien und Pakistan, Südafrika und den USA.

Für Deutschland verlangt Fridays for Future einen Kohleausstieg bis 2030 und einen Komplettumstieg auf erneuerbare Energien bis 2035, dazu das sofortige Ende von Subventionen für fossile Energieträger und einen Ausbaustopp für Autobahnen.

Italien | Fridays For Future Proteste
RomBild: GIUSEPPE LAMI/ANSA/picture alliance

Auf internationaler Ebene ist eine Kernforderung an die Politik, die Finanzierung aller Öl- und Gasprojekte zu stoppen, um das Ziel einzuhalten, das 2015 bei der UN-Klimakonferenz in Paris vereinbart wurde: die Erderwärmung wenn möglich auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Folgen des Klimawandels sind je nach Region häufigere und heftigere Stürme, Dürren, Überflutungen und Hitzewellen.

Australien | Fridays For Future Proteste
SydneyBild: Bianca De March/dpa/AAP/picture alliance

Inspiriert wurden die wiederkehrenden Klimademonstrationen von der Schwedin Greta Thunberg. Im August 2018 hatte sich die damals 15-Jährige erstmals mit einem Schild zu einem "Schulstreik für das Klima" vor das Parlament in Stockholm gesetzt.

jj/se (dpa, afp, epd)