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Politik

Zeitung in Mexiko schließt nach Mord an Journalistin

2. April 2017

Keine Sicherheit für Journalisten: Die mexikanische Zeitung "Norte" gibt nach der Ermordung einer Mitarbeiterin auf. Mexiko ist außerhalb von Kriegsgebieten das gefährlichste Land für Pressevertreter.

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Bild von Miroslava Breach am Eingang des Redaktionsgebäudes
Bild von Miroslava Breach am Eingang des RedaktionsgebäudesBild: Reuters/J. Luis Gonzales

Nach 27 Jahren hat die mexikanische Zeitung "Norte" wegen der zunehmenden Unsicherheit in der Grenzregion zu den USA ihr Erscheinen eingestellt. Der Direktor der Zeitung aus der Grenzstadt Ciudad Juárez, Óscar Cantú, teilte im Editorial mit, dass die Zeitung unter anderem wegen "des Fehlens von Garantien und von Sicherheit für einen kritischen Journalismus" eingestellt werde.

"Das große Risiko ist der Hauptgrund", so Cantú. Er nannte aber auch wirtschaftliche Gründe für das Ende der Zeitung. Im Internetportal von "Norte" wurde das "Adíos" auch veröffentlicht. "Wir haben stets versucht, mit der größtmöglichen Wahrheit, Objektivität, Ehrhaftigkeit und Transparenz zu berichten."


Vor einer Woche war die Journalistin Miroslava Breach, die im Bundesstaat Chihuahua für "Norte" arbeitete, ermordet worden. Sie wurde vor ihrem Haus auf offener Straße erschossen, als sie ihren Sohn zur Schule bringen wollte. Sie hatte auch über das organisierte Verbrechen berichtet. Es war allein im März bereits der dritte Mord an Journalisten in Mexiko. Für alle Taten werden Drogenbanden verantwortlich gemacht.

Ermittler am Tatort in Chihuahua
Ermittler am Tatort in ChihuahuaBild: Reuters/Stringer

In Mexiko-Stadt demonstrierten nach der Ermordung Tausende Menschen für Pressefreiheit. Sie marschierten zum Gebäude der Generalstaatsanwaltschaft und forderten, dass der Mord an  Miroslava Breach aufgeklärt wird. Sie hielten Plakate mit den Aufschrift "Ya basta" (Es reicht) hoch und skandierten: "Sie werden die Wahrheit nicht töten."

In der Rangliste von Reporter ohne Grenzen lag Mexiko 2016 auf Platz 149. Das Land sei für Journalisten das gefährlichste Land außerhalb von Kriegsgebieten.

stu/ml (ap, dpa, epd)