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Politik

Zeitung: Milliarden für die Deutsche Bahn

24. März 2019

Verspätungen, Ausfälle und verärgerte Kunden: Die Deutsche Bahn wird ihr schlechtes Image nicht los. Um das zu ändern, will die Bundesregierung offenbar Milliarden zusätzlich in das Schienennetz investieren.

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Deutschland Deutsche Bahn Symbolbild
Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg

"Heute circa zehn Minuten später" - ein Satz, mit dem sich Kunden der Deutschen Bahn schon fast abgefunden haben. Im Jahr 2018 war jeder vierte Fernzug des bundeseigenen Konzerns verspätet. Grund dafür sind oft Rückstaus auf den Schienen oder Mängel an den Fahrzeugen. Die Gesamtzahl der unpünktlichen Züge dürfte noch höher liegen. Denn die Bahn spricht erst dann von einer Verspätung, wenn der Zug mindestens sechs Minuten zu spät kommt.

Milliarden für marodes Schienennetz

Angesichts der Probleme bei der Deutschen Bahn will die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge so viel Geld wie noch nie ins 34.000 Kilometer lange Schienennetz des Konzerns stecken. Wie die "Bild am Sonntag" (BAMS) meldet, plant das Bundesfinanzministerium, zwischen 2020 und 2029 insgesamt rund 50 Milliarden Euro in die Modernisierung der Trassen zu investieren. Für die sogenannten Ersatzinvestitionen soll es dem Bericht zufolge künftig einen Zehn-Jahres-Plan geben. Demnach würden die Zuschüsse für das Schienennetz ab 2020 auf 4,6 Milliarden Euro, ab 2025 auf 5,6 Milliarden Euro pro Jahr ansteigen. Bislang wird die Summe alle fünf Jahre neu verhandelt. Aktuell überweist der Bund jährlich 3,5 Milliarden Euro an die Bahn.

Ein Bahn-Sprecher verwies gegenüber der Zeitung auf die noch laufenden Verhandlungen. "Wir können uns dazu deshalb im Detail nicht äußern", sagte er der BAMS. "Grundsätzlich aber wäre eine Verlängerung der Laufzeit von fünf auf zehn Jahre für uns sehr von Vorteil", fügte der Sprecher hinzu. "Wir würden zusätzliche Planungssicherheit gewinnen, könnten unsere Baumaßnahmen noch besser koordinieren und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Bahnverkehr weiter reduzieren."

Immer noch nicht genug

Die Bahn steht derzeit unter Druck, pünktlicher und kundenfreundlicher zu werden. Vorstandschef Richard Lutz hatte zuletzt mehr Geld für den Konzern angemahnt. Die Hauptprobleme seien fehlende Gleise und eine Infrastruktur "im Rentenalter", eine bessere Bahn gebe es allerdings "nicht zum Nulltarif", sagte er Anfang der Woche der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Letztlich muss aber der Bundestag den Investitionen noch zustimmen. SPD-Verkehrsexperte Martin Burkert (SPD) sagte der "Bild am Sonntag", er halte eine Finanzierungszusage für zehn Jahre für sinnvoll. "Allerdings reichen die zugesagten Mittel immer noch nicht aus, um den riesigen Investitionsstau abzubauen."

pgr/AR (rtr, afp, dpa, Bild.de)

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