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ZEW-Index kaum verändert

Klaus Ulrich14. Mai 2013

Börsianer bewerten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft im Mai kaum besser als im Vormonat. Der entsprechende Index vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung stieg nur minimal.

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Mitarbeiter befuellen am Donnerstag die Ostseepipeline in Lubmin mit Stickstoff Foto: dapd)
Anschluss der Ostseepipeline an Fernleitungsnetz ARCHIVBILD 2011Bild: dapd

Trotz einer Serie guter Konjunkturdaten bewerten Börsianer die Aussichten für die deutsche Wirtschaft zurückhaltend. Das ZEW-Barometer für die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten stieg im Mai nur um 0,1 auf 36,4 Punkte. Die Lage wurde sogar etwas schlechter bewertet, teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner Umfrage unter 251 Anlegern und Analysten mit.

Konjunkturexperten sehen langsame Erholung

"Ein Grund könnte darin liegen, dass die Konjunkturlage in der Euro-Zone weiterhin schlecht ist", sagte ZEW-Präsident Clemens Fuest. Die Länder der Währungsunion sind nach wie vor die wichtigsten Kunden der exportabhängigen Wirtschaft. Ökonomen hatten einen Anstieg auf 38,4 Punkte erwartet. Die Daten drückten den Euro-Kurs unter 1,30 Dollar. Der Dax bröckelte etwas ab und notierte 0,4 Prozent tiefer.

Daten sprechen für Stabilisierung

"Wir hatten ein besseres Ergebnis erwartet, nachdem Industrieaufträge, Produktion und Exporte zuletzt gestiegen sind", sagte Ökonom Lothar Hessler von HSBC Trinkaus. "Die Daten sprechen trotzdem für eine Stabilisierung der deutschen Konjunktur." Carsten Brzeski von Global Economics ING sieht das ähnlich: "Auch wenn die Erholung derzeit nicht so stark ist wie in früheren Jahren, sieht es so aus, als ob die deutsche Wirtschaft auch in diesem Jahr wieder widerstandsfähig ist".

Auch die Finanzchefs deutscher Firmen blicken optimistisch nach vorn. "Rund 60 Prozent schätzen die Konjunkturaussichten heute positiv ein", teilte die Wirtschaftsprüfer von Deloitte zu ihrer Umfrage unter 124 Managern mit.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen gehen deshalb davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,3 Prozent gewachsen ist. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht am Mittwoch eine erste Schätzung.

ul/wen (rtr, afp)