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ZEW-Konjunkturindex steigt weiter

15. Dezember 2015

Börsenprofis blicken wieder zuversichtlicher auf die deutsche Wirtschaft. Der Konkunkturindex des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung steigt auf den höchsten Stand seit August.

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Deutschland Wirtschaft Symbolbild Wachstum Konjunktur Eurozone
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Der Index für die Konjunkturerwartungen in den nächsten sechs Monaten stieg im Dezember auf 16,1 Punkte von 10,4 Zählern im Vormonat, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner Umfrage unter 223 Analysten und Anlegern mitteilte. Damit kletterte das Barometer zum zweiten Mal in Folge und erreichte den höchsten Stand seit August. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 15,0 Punkten gerechnet.

Die Flüchtlingskrise stelle Deutschland zwar vor große Herausforderungen, und die konjunkturelle Abkühlung in den Schwellenländern setze die deutsche Exportwirtschaft unter Druck, sagte ZEW-Präsident Clemens Fuest. "Doch insgesamt steigt die Zuversicht, dass sich die deutsche Konjunktur gegenüber diesen Herausforderungen im neuen Jahr als robust erweisen wird." Die konjunkturelle Lage bewerteten die Fachleute etwas optimistischer als zuletzt. Dieses Barometer stieg um 0,6 auf 55,0 Punkte. Hier hatten Experten einen minimalen Rückgang auf 54,2 Zähler erwartet.

Moderater Aufschwung mit Risiken

"Die Konjunktur dürfte wieder etwas an Tempo gewinnen - getrieben von einer weiterhin starken Konsumentwicklung im Winter", sagte BayernLB-Ökonom Stefan Kipar. Nord-LB-Experte Mario Gruppe sieht die ZEW-Daten als Beleg dafür, dass sich die Aussichten weiter aufhellen: "Der Dreiklang aus schwachem Euro, niedrigen Zinsen und geringen Rohstoffpreisen wirkt auch 2016." Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING DiBa Bank, sieht "trotz eines turbulenten Jahres mit der Griechenland-Krise, der Abkühlung in China, dem Flüchtlingszustrom und erhöhter geopolitischer Risiken" die deutsche Wirtschaft solide wachsen. "Die positive Dynamik sollte im nächsten Jahr anhalten, auch wenn sie nicht atemberaubend hoch ist." Die größten Risiken sieht Brzeski im zu niedrigen Ölpreisen und den politischen Nebenwirkungen der Flüchtlingskrise.

Die Erwartungen der Finanzexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone verbessern sich. Der Erwartungsindikator legt um 5,6 Punkte auf 33,9 Punkte zu. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum hat sich im Dezember 2015 um 0,4 Punkte auf minus 9,6 Punkte verbessert.

Der Index stützt sich laut ZEW auf die Einschätzungen von 223 Profi-Analysten und Finanzmarkt-Fachleuten von großen institutionellen Anlegern zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten sechs Monaten.

zdh/hb (rtr, ZEW)