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Aufatmen in Homs

7. Februar 2014

Für rund 200 syrische Zivilisten ist das Ende des Elends gekommen: Die ersten von ihnen haben die belagerte Stadt Homs in Fahrzeugen der Vereinten Nationen verlassen. Folgen weitere humanitäre Maßnahmen im Kriegsgebiet?

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Evakuierung von Zivilisten aus Homs 07.02.2014
Bild: Reuters

Unter Beobachtung von Regierungssoldaten wurden am Freitag insgesamt drei Busse mit Frauen, Kindern, Verwundeten und älteren Menschen in Sicherheit gebracht. Am Samstag sollen die etwa 2500 in der Altstadt eingeschlossenen Menschen Lieferungen von Lebensmitteln und anderen Gegenständen des täglichen Bedarfs erhalten.

Die syrische Regierung hatte sich nach russischen Angaben mit den Rebellen auf eine dreitägige Waffenruhe geeinigt. Das Außenministerium in Moskau erklärte, die Einigung sei unter Vermittlung der russischen Botschaft in Damaskus zustande gekommen.
Während Russland die Evakuierung als ersten Erfolg seiner Diplomatie feierte, zeigten sich westliche Diplomaten zurückhaltend. Sie verwiesen darauf, dass die Regierung in Damaskus nach dem humanitären Völkerrecht in jedem Fall verpflichtet sei, Zivilisten zu helfen, die in Kriegshandlungen gerieten.

Auch unter den Aufständischen ist die Evakuierungsvereinbarung nicht unumstritten. Sie fürchten ein besonders erbarmungsloses Vorgehen der Regierungssoldaten, nachdem Zivilisten das Gebiet verlassen haben. Einige Oppositionelle äußerten auch die Sorge, dass zunächst evakuierte Menschen später verhaftet werden könnten.

Menschen steigen in UN-Autos ein (Foto: rtr)
UN-Fahrzeuge bringen dutzende Zivilisten aus der StadtBild: Reuters

Von der Außenwelt abgeschnitten

Nach Angaben der syrischen Opposition sind in der Altstadt vom Homs insgesamt 2500 Menschen praktisch von der Außenwelt abgeschlossen und damit auch von Nahrungsmittellieferungen. Sie sollen bereits hungern, heißt es. Die zu weiten Teilen von Rebellen besetzte Stadt wird seit fast einem Jahr von Regierungstruppen und regierungstreuen Milizen belagert.

Die Evakuierung war vergangene Woche auf der Syrienkonferenz in Genf im Grundsatz vereinbart worden. Bei den ersten direkten Gesprächen hatten sich Vertreter der Regierung und der Opposition auch auf die Einrichtung von Korridoren für humanitäre Hilfslieferungen verständigt.

USA mahnen zur Vertragstreue

Die USA warnten die syrische Regierung, die Ausreiseaktion als einmalige Angelegenheit zu betrachten. Eine Sprecherin des Außenministeriums in Washington verlangte, auch in Zukunft müsse die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten ermöglicht werden.

Die erfolgreiche Umsetzung der humanitären Hilfe könnte Signalwirkung für die zweite Runde der Genfer Friedensgespräche haben. Sie sollen am kommenden Montag unter UN-Vermittlung fortgesetzt werden. Wie die Regierung in Damaskus ankündigte, will sie offenbar doch eine Delegation schicken. Nach der ersten Gesprächsrunde hatte sie dies noch offen gelassen.

uh/cw (rtr,ape)